Trommelfellperforation

Wissen zu Trommelfellperforation

Das Trommelfell grenzt das Mittelohr vom äußeren Gehörgang ab. Es schützt Mittel- und Innenohr vor äußeren Einwirkungen, etwa vor Keimen. Das Häutchen des Trommelfells ist sehr dünn (0,1 mm) und straff gespannt, sodass es Schallwellen optimal aufnehmen kann und diese dem Mittel- und Innenohr weiterleitet.
Damit ist das Trommelfell ein wichtiger Teil des Schallleitungssystems. Das Trommelfell ist hochempfindlich, bereits kleinste Berührungen und Reizungen der Nervenfasern führen zu Schmerzreaktionen, die bis zur Ohnmacht reichen.
Dabei muss das Trommelfell vielen Umwelteinflüssen trotzen. Druck, Schall und mechanische Einwirkung können dem Häutchen zusetzen und zu Verletzungen führen. Eine Trommelfellperforation ist eine Beschädigung als Loch oder Riss. Solche Verletzungen sind häufig und können von allein wieder heilen.

Ursachen

Das Trommelfell kann aufgrund verschiedener Ursachen verletzt werden:
  • Gewalteinwirkung (Ohrenstäbchen)
  • Schnelle Druckveränderung (Flugzeug, Explosion, Schlag auf das Ohr)
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)

Diagnose zu Trommelfellperforation

Mit einer Ohrenspiegelung (Otoskopie) kann das Trommelfell genau betrachtet werden. Hörtests, etwa mit der Stimmgabel, lassen eine Hörminderung erkennen. Bei Verdacht auf einen Fremdkörper im Mittelohr kann eine Röntgenuntersuchung notwendig sein.

Symptome

Das Trommelfell ist sehr empfindlich. Bei einer Verletzung kommt es deshalb zu einem kurzen spitzen Schmerz. Bei sich langsam ändernden Druckverhältnissen können Betroffene bereits vor der eigentlichen Verletzung starke Ohrenschmerzen haben (Flugzeug).
Möglicherweise bemerkt der Betroffene anschließend eine Hörminderung. Aus dem Ohr kann es zu kleineren Blutungen kommen. Ist eine Mittelohrentzündung Ursache der Trommelfellverletzung, verbessert sich der Ohrenschmerz nach der Verletzung des Trommelfells. Durch die Öffnung des Trommelfells vermindert sich der Druck, der für die Schmerzen verantwortlich war.

Behandlung zu Trommelfellperforation

Kleine Trommelfellverletzungen können innerhalb weniger Tage von allein heilen. Größere Verletzungen, die nach einigen Wochen nicht von alleine verheilt sind, machen eine Operation erforderlich, um das Trommelfell wiederherzustellen. Mit Silikonfolie lässt es sich schienen. Bei schwerem Trommelfellschaden ist möglicherweise eigenes Körpergewebe nötig, um das Trommelfell wiederaufzubauen (Myringoplastik). Bei Verdacht auf Infektionen des Mittelohrs wirken Antibiotika.

Prognose

Kleine Risse des Trommelfells heilen meist rasch von allein. Bei größeren Verletzungen und Infektionen kann die Hörleistung aber dauerhaft eingeschränkt sein.

Selbsthilfe zu Trommelfellperforation

Trommelfellverletzungen lässt sich teilweise vorbeugen:

  • Tauchen: Vor geplanten Tauchgängen sollte der Hals-Nasen-Ohren-Arzt einen Blick ins Ohr werfen und die Ohren hinsichtlich ihrer Tauglichkeit überprüfen.
  • Fliegen: Bei Erkältungen besteht erhöhte Gefahr für Trommelfellperforationen. Betroffene sollten vor dem Flug klären, ob sie fliegen dürfen. Auch abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays helfen für den nötigen Druckausgleich.
  • Ohrreinigung: Benutzen Sie keine Ohrenstäbchen. Die Reinigung des äußeren Ohres reicht völlig aus. Ohrenschmalz sollte nur der Arzt entfernen.
  • Gehörschutz bei lauten Explosionen.

Daten/Fakten zu Trommelfellperforation

Bei sachgerechter Behandlung heilen 85 Prozent der Trommelfellperforationen aus. In den restlichen Fällen ist jedoch eine Operation und Wiederherstellung des Trommelfells mit einer Trommelfellplastik nötig.

Links zu Trommelfellperforation

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V.
Friedrich-Wilhelm-Str. 2
53113 Bonn
Tel: 0228 - 923 922 0
Fax: 0228 - 923 922 10
E-Mail: info@hno.org
http://www.hno.org

Hals-Nasen-Ohrenarzt.com
Informationen zur Trommelfellperforation
http://www.hals-nasen-ohrenarzt.com/2009/10/trommelfellperforation-das-loch-im-trommelfell


Quellenangabe für Zitate

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