Trichomonaden

Wissen zu Trichomonaden

Eine Infektion mit Trichomonaden ist eine der weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Infektionskrankheiten. Trichonomaden sind einzellige Geißeltierchen, die meist beim Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen werden. Bei Frauen siedeln die Krankheitserreger in der Scheide, bei Männern vor allem in der Harnröhre. Denn Trichomonaden benötigen ein feuchtes Milieu um überleben zu können. Nicht immer bemerken Betroffene eine Infektion, Frauen jedoch häufiger als Männer.

Ursachen

Die Infektion verursachen kleine einzellige Parasiten (Trichomonas vaginalis), die beim Geschlechtsverkehr, seltener durch gemeinsam genutzte Handtücher und Gegenstände, Saunabesuche oder Wasser, übertragen werden.

Diagnose zu Trichomonaden

Frauen fallen möglicherweise in der gynäkologischen Untersuchung auf, denn aus der Scheide tritt ein schaumig, gelblich-grünlicher Ausfluss. Auch entwickelt sich häufig ein unangenehmer Geruch. Ein Gewebe-Abstrich aus der Scheide oder Harnröhre und die Betrachtung unter dem Mikroskop lässt birnenförmige und bewegliche Geißeltierchen erkennen. Zur Diagnosesicherung kann auch das Anlegen einer Laborkultur beziehungsweise eine Spezialfärbung dienen.

Symptome

Nach der Infektion vergehen ein bis drei Wochen, bis es zu möglichen Symptomen kommt. Etwa ein Viertel der Frauen bemerkt die Infektion jedoch nicht, Männer entwickeln noch wesentlich seltener Beschwerden.

Frauen leiden möglicherweise unter:
  • Juckreiz
  • gelb-grünlichem Ausfluss, der unangenehm riecht (Fischgeruch)
  • Brennen beim Wasserlassen, häufigerem Wasserlassen als Zeichen einer Entzündung der Harnröhre
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Beschwerden können nicht oder unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Männer haben meist keine Beschwerden, es kann aber zu Entzündungen der Harnröhre und zu Ausfluss kommen. Ausserdem besteht bei ihnen die Gefahr einer chronischen Entzündung der Prostata.

Schwangerschaft

Bei Schwangeren mit Trichomonaden-Infektion besteht kein Risiko für das ungeborene Kind, es kann jedoch zu Komplikationen bei der Geburt wie vorzeitigen Wehen, vorzeitigem Blasensprung und Frühgeburt kommen. Kinder, besonders Mädchen, können während der Geburt infiziert werden.

Behandlung zu Trichomonaden

Die einmalige hochdosierte Verabreichung von Antibiotika reicht meist aus, um die Infektion zu bekämpfen. Möglich ist auch eine längere, niedrig dosierte Behandlung über eine Woche wie auch die Verabreichung von Vaginalzäpfchen – insbesondere in der Schwangerschaft. Der Partner muss sich aufgrund des "Ping-Pong-Effekts" immer mitbehandeln lassen. Zudem ist bis zur Beseitigung der Infektion sexuelle Enthaltsamkeit nötig.

Prognose

Nach einer ausreichenden Behandlung heilen Infektionen in 95 Prozent der Fälle aus. Ist es aufgrund einer fehlenden oder späten Behandlung bei Männern zu einer chronischen Entzündung der Prostata (Prostatitis) und/oder der Nebenhoden (Epididymitis) gekommen, muss diese antibiotisch behandelt werden. Schutz vor einer erneuten Ansteckung besteht nach einer Infektion leider nicht.

Selbsthilfe zu Trichomonaden

Den besten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet das Benutzen von Kondomen. Beschwerden und Auffälligkeiten sollten Betroffene immer dem Frauenarzt oder Urologen mitteilen. Auch regelmäßige Besuche und Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen dienen dem eigenen Schutz. Daneben ist bei einer Infektion immer auf die Mitbehandlung des Sexualpartners zu achten, um eine rasche erneute Ansteckung zu vermeiden.

Links zu Trichomonaden

Deutsche AIDS-Hilfe e. V.
Wilhelmstr. 138
10963 Berlin
Tel: 030 - 690 08 70
Fax : 030 - 690 087 42
E-Mail: dah@aidshilfe.de
http://www.aidshilfe.de/Trichomonaden - Trichomoniasis

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