Subarachnoidalblutung

Wissen zu Subarachnoidalblutung

Eine Subarachnoidalblutung (SAB) entsteht durch das Platzen eines Blutgefäßes im Kopf. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Hirnblutung, sondern um eine Blutung im Raum zwischen Hirnoberfläche und der oberen Hirnhaut (Spinngewebshaut). Dieser Raum wird Subarachnoidalraum genannt und ist mit Hirnwasser gefüllt. Darin verlaufen viele Blutgefäße. Eine Subarachnoidalblutung tritt plötzlich und häufig ohne vorherige Anzeichen auf. Betroffen sind Menschen mittleren Alters, insbesondere bis zum sechzigsten Lebensjahr.

Ursachen

Für die Entstehung einer Subarachnoidalblutung sind häufig Anomalien von Blutgefäßen wie ein Aneurysma verantwortlich. Dabei handelt es sich um eine Arterie, welche an einer Stelle wie ein Beutel ausgeweitet ist. Dieser Teil des Blutgefäßes ist aber nicht mehr so stabil wie ein gesundes Stück. Dadurch kommt es schneller zum Reißen und einer dabei auftretenden plötzlichen Blutung. Manchmal geht diesem Riss der Arterie eine körperliche Anstrengung oder ein Blutdruckanstieg voraus. In vielen Fällen tritt das Aneurysma allerdings in Ruhe auf.

Weitere Ursachen

  • Gerinnungsstörungen
  • Schädel-Hirn-Verletzung
  • Thrombose (Blutpfropf) der Sinusvene
  • Entzündungen der Gefäße
Ein grundsätzlich ungesunder Lebensstil wie Nikotin- oder Drogensucht, erhöhte Fettwerte oder hoher Blutdruck können die Entstehung einer Subarachnoidalblutung begünstigen.

Diagnose zu Subarachnoidalblutung

Bei außergewöhnlich starken und plötzlich beginnenden Kopfschmerzen sollte sofort der Notdienst eingeschaltet werden. Eine Begleitperson kann bei der Erhebung der Krankengeschichte hilfreich sein. Gerade eine mögliche familiäre Häufung der Erkrankung kann die Diagnose erleichtern.

Symptome

  • stärkste Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Lichtscheu und Meningismus (Nackensteifigkeit)
  • Trübung des Bewusstseins oder Vorliegen einer Bewusstlosigkeit
  • Kreislauf- oder Atemstillstand
  • Krampfanfälle oder Lähmungen (Hirnverletzung möglich)
Zur Sicherung der Diagnose wird eine Computertomografie vorgenommen. Dabei ist die Subarachnoidalblutung gut als helle Fläche zu erkennen. Eine schnelle Diagnostik mittels CT kann die Blutungen aufdecken. Je mehr Zeit bis zur Untersuchung vergeht, um so mehr verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung. Die ersten 24 Stunden sind dabei am wichtigsten. Schon nach sieben Tagen ist bei der Hälfte der Betroffenen keine Subarachnoidalblutung mehr nachweisbar. Bei Betroffenen mit Anämie (Blutarmut) ist die Diagnosestellung allerdings durch Kernspintomografie oder Entnahme von Hirnwasser möglich. Treten Lähmungen oder Krämpfe auf, können die betroffenen Hirngefäße mit einem besonderen Ultraschallverfahren (transkraniale Doppler-Sonografie) untersucht werden. Das Aneurysma als Blutungsherd ist durch eine Röntgenuntersuchung der Blutgefäße mit Kontrastmittel (Angiografie) am besten darstellbar.

Behandlung zu Subarachnoidalblutung

Ein geplatztes Aneurysma muss schnellstens vom betroffenen Blutgefäß getrennt werden. Dies kann mittels Operation oder per Katheter geschehen. Bei einer Operation trennt der Hirnchirurg das Aneurysma mit einer Klammer vom Blutkreislauf. Danach kann es sich zurückbilden. Dieses so genannte Clipping ist allerdings nur möglich, wenn die Gefäße keine Krämpfe aufweisen. Soll das Aneurysma mittels Katheter vom Blutkreislauf getrennt werden, wird eine Platinspirale (Coil) in das erweiterte Blutgefäß eingebracht. Das Blut kann darin verklumpen und die Blutung wird gestoppt. Diese Methode wird endovaskuläres Coiling genannt und kann nur von einem Neuroradiologen durchgeführt werden. Die Vorteile des Coilings liegen in der Vermeidung eines operativen Eingriffs in Vollnarkose und seltener auftretenden Krämpfen der Blutgefäße. Damit wird der Kreislauf des Betroffenen geschont. Allerdings ist die operative Methode von der Heilung her effektiver als das schonendere Verfahren per Katheter. Kontrolluntersuchungen sind für die mit Coil versorgten Personen viertel- bis halbjährlich notwendig.

Prognose

Eine Subarachnoidalblutung ist eine schwere Erkrankung, die knapp die Hälfte der Betroffenen nicht überlebt. Für eine positive Prognose ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung eine wichtige Voraussetzung. Eine sofortige Einweisung auf die Intensivstation kann Komplikationen verhindern. Entscheidend für den Behandlungserfolg sind mehrere Faktoren.

Dazu gehören:
  • das Alter des Betroffenen
  • die Höhe des Blutverlusts
  • der Umfang der neurologischen Beeinträchtigung
  • der Ort des Hirnareals
Vorderhirn-Aneurysmen haben eine bessere Prognose als Aneurysmen im hinteren Hirnbereich. Trotz aller therapeutischer Bemühungen bleiben dreißig Prozent der überlebenden Personen langfristig beeinträchtigt. Dabei handelt es sich um Minderungen der geistigen Leistungsfähigkeit, Lähmungen oder Koordinationsprobleme.

Links zu Subarachnoidalblutung

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie e. V.
Alte Jakobstr. 77
10179 Berlin
Tel: 030 - 284 99 23
Fax: 030 - 284 49 911
E-Mail: gs@dgnc.de
http://www.dgnc.de/Aneurysmatische Subarachnoidalblutung

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF)
Ubierstr. 20
40223 Düsseldorf
Tel: 0211 - 312 828
Fax: 0211 - 316 819
http://www.awmf.org/Aneurysmale Subarachnoidalblutung

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