Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Wissen zu Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Die Hodentorsion ist eine Verdrehung des Hodens und Samenstranges um die eigene Längsachse. Dadurch wird die Blut- und Nervenversorgung des Hodens akut unterbrochen – ohne schnelle Behandlung stirbt er in wenigen Stunden ab und muss entfernt werden. Eine Hodentorsion ist somit ein Notfall! Am häufigsten kommt die Hodentorsion bei Kindern und Jugendlichen vor. In selteneren Fällen sind junge Männer betroffen.

Ursachen

Eine Hodentorsion kann bei plötzlichen Drehbewegungen im Sport oder bei Verletzungen und Unfällen entstehen. In der Regel liegt bei Betroffenen bereits ein ungewöhnlich entwickelter Samenstrang oder eine angeborene Fehlentwicklung der Hodenhüllen vor, was eine Hodentorsion begünstigt. Sogar nachts im Schlaf – ohne erkennbare Ursache – kann sich der Hoden ungünstig verdrehen.

Diagnose zu Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Die typischen Beschwerden sind im Zusammenhang mit dem Alter des Betroffenen in der Regel eindrücklich genug, um zumindest den dringlichen Verdacht auf eine Hodentorsion zu stellen. Zur Sicherung der Diagnose erfragt der Arzt kurz die Krankengeschichte und untersucht Bauch, Hoden und die Leistengegend. Bei Anheben des Hodens werden die Schmerzen stärker (Prehn-Zeichen). Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Hodens kann die Hodentorsion sicher darstellen. Gleichzeitig kann die verbleibende Blutflussgeschwindigkeit in Gefäßen und Gewebe ermittelt werden.

Symptome

Am häufigsten gilt es, eine Hodentorsion von einer Hodenentzündung zu unterscheiden. Ganz typisch für die akute Verdrehung sind plötzlich auftretende starke Schmerzen auf der betroffenen Seite.

Hinzu kommen:
  • Schwellung und Rötung des Hodens
  • Ausstrahlung des Schmerzes in die Leistengegend
  • Übelkeit und Erbrechen
  • bei (Klein-) Kindern kommt es häufig zu Bauchschmerzen.

Behandlung zu Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Das Mittel der Wahl ist die sofortige Operation, bei der der verdrehte Samenstrang und Hoden wieder in die richtige Position gebracht wird, damit die Blutversorgung wieder gewährleistet wird. In den ersten vier bis sechs Stunden nach dem Ereignis sind die Chancen auf vollständige Ausheilung sehr gut. Nach diesem Zeitraum wird die Wahrscheinlichkeit für bleibende Schäden oder sogar ein Absterben des Hodens immer größer.
Im schlimmsten Fall muss er entfernt werden. Um eine erneute Hodenverdrehung zu vermeiden, werden beide Hoden an der Innenseite des Hodensackes festgenäht.

Prognose

Die Prognose ist bei frühzeitigem Handeln sehr gut. Die Hodentorsion ist ein Notfall, kann aber durch eine Operation sehr gut behoben werden. Je länger die Blutversorgung unterbrochen bleibt, desto ausgeprägter sind die bleibenden Schäden!
Die Zeugungsfähigkeit ist in aller Regel auch nach einer Operation erhalten. Falls ein Hoden entfernt werden muss, können noch Kinder gezeugt werden, da auch die Samenproduktion eines Hodens dazu ausreichend ist.

Selbsthilfe zu Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Bei schmerzendem Hoden sollte ohne jede Verzögerung ein Arzt aufgesucht werden, damit die Schmerzursache festgestellt und Komplikationen oder sogar ein eventuelles Absterben des Hodens verhindert werden kann.

Links zu Hodentorsion (Verdrehung des Hodens)

Dr. med. Dirk Manski
Facharzt für Urologie
Lärchenweg 1
86391 Stadtbergen
http://www.urologielehrbuch.de/hodentorsion.html

Quellenangabe für Zitate

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