Entzündung der Eichel

Wissen zu Entzündung der Eichel (Balanitis / Balanoposthitis)

Eine Entzündung der männlichen Eichel wird als Balanitis bezeichnet. Wenn das innere Vorhautblatt beteiligt ist, handelt es sich um eine sogenannte Balanoposthitis.

Ursachen

Verursachend für die Entzündung der Eichel sind in der Regel Bakterien, wie das Darmbakterium E. coli. Auch Pilze wie der Candida albicans, den wir alle in geringer Menge in uns tragen, der uns jedoch in der Regel nicht krankmacht, kommen als Verursacher in Frage.

Faktoren, die den Ausbruch der Entzündung begünstigen können:
  • mangelnde Genitalhygiene
  • übertriebene Genitalhygiene (Verlust des natürlichen Hautschutzmantels mit erhöhter Chance für Erreger einzudringen)
  • übermäßige mechanische Beanspruchung
  • "feuchte Kammer" durch eine verengte (Phimose) oder verlängerte Vorhaut
  • vorbestehende Abwehrschwäche durch Diabetes mellitus, Infektionskrankheiten wie HIV, Tumorerkrankungen, Chemotherapie
Ein Auftreten der Entzündung ist auch begleitend bei zuvor bestehenden Geschlechtskrankheiten möglich.

Diagnose zu Entzündung der Eichel (Balanitis / Balanoposthitis)

Mittels Abstrich an der Eichel und Anlage einer Kultur kann eine Erregeridentifizierung vorgenommen werden, um eine gezielte Behandlung einzuleiten. Ergänzend wird nach dem Vorliegen einer Zuckerkrankheit gefahndet oder eine andere Immunschwäche (HIV) ausgeschlossen. Auch eine Urinprobe wird untersucht. Bei zweifelhaften Hautveränderungen wird man eine Gewebeprobe entnehmen, um andere Hauterkrankungen bis hin zu bösartigen Tumoren mittels feingeweblicher Untersuchung zu erkennen.

Symptome

Die Entzündung der Eichel äußert sich meist durch Rötung, Bläschen oder kleine Bereiche mit zerstörter Oberfläche sowie oft übel riechendem Ausfluss. Im Bereich der geschwollenen Eichel kann das Wasserlassen schmerzhaft sein, es kommt zu Brennen und Juckreiz. Die Schwellung kann so ausgeprägt sein, dass sich durch die Vorhaut eine starke Einengung ausbildet, welche Paraphimose genannt wird und einer umgehenden ärztlichen Behandlung bedarf, da es sonst zum Absterben von Gewebe kommen kann.

Behandlung zu Entzündung der Eichel (Balanitis / Balanoposthitis)

Im Vordergrund steht die den nachgewiesenen Erreger abtötende Medikation. Diese wird in der Regel auf die Eichel aufgebracht. Darüber hinaus ist für eine sorgfältige Genitalhygiene zu sorgen.
Eine begleitende oder sich durch eine vorangegangene Infektion entwickelte Vorhautverengung muss bei wiederkehrenden Infekten operiert werden. Die begünstigenden Erkrankungen sind zu erkennen und deren Behandlung sollte so weit wie möglich optimiert werden. Als Beispiel kann hier eine verbesserte Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus angeführt werden.
Hinsichtlich der Genitalhygiene bei Kindern ist zu beachten, dass in den ersten drei Lebensjahren bei den Jungen natürlicherweise eine Vorhautverklebung besteht, die ein Zurückziehen der Vorhaut unmöglich macht.
Dehnungsversuche mit dem Ziel einer besseren Reinigung der Eichel sollten unbedingt unterbleiben, da diese zu kleinen Einrissen in der Vorhaut führen, bei deren Abheilen sich eine narbige Verengung (Phimose) ausbildet, die dann operativ behoben werden muss. Um eine "Pingpong"- Infektion auszuschließen, ist der Geschlechtspartner unbedingt mitzubehandeln.

Prognose

Bei frühzeitiger konsequenter Behandlung heilt die Entzündung in der Regel rasch ab. Sollten begleitend abwehrschwächende Faktoren wie eine bestehende Zuckerkrankheit, eine schwere Infektion wie HIV, eine Krebserkrankung und der Einfluss einer Chemotherapie bestehen, ist mit einer erschwerten Heilung und einer Neigung zum Wiederauftreten zu rechnen. Wenn die Erkrankung chronisch wird, also über lange Zeit nie richtig abheilt, kann es durch die entzündungsbedingten Verklebungen zu einer Vorhautverengung kommen, die gegebenenfalls operativ beseitigt werden muss.

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