Rotaviren

Wissen zu Rotaviren

Rotaviren sind bei Säuglingen und Kindern die häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen. Das Rotavirus ist sehr ansteckend, breitet sich schnell aus, ist leicht übertragbar und auch mit Desinfektionsmitteln nur schwer abzutöten.
Es ist auf kontaminierten Flächen noch bis zu zwei Tage lang infektiös. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Unterarten des Virus – Serogruppen A bis G, wobei Serogruppe A die größte Rolle spielt.
Das Rotavirus ähnelt im elektronenmikroskopischen Bild einem Rad, daher kommt der Name (lat. rota = Rad). Am häufigsten erkranken Kinder zwischen sechs Monaten und zwei Jahren oder Erwachsene ab 60 Jahren.
Das liegt daran, dass bei kleinen Kindern das Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt ist und bei älteren Menschen das Immunsystem wieder schwächer wird. Bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen verlaufen die Infektionen in der Regel sehr mild mit nur leichtem Durchfall.
Betroffene sind während der gesamten Krankheitsphase und solange das Virus über den Stuhl ausgeschieden wird, ansteckend. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral, das heißt über Schmierinfektionen. Verunreinigtes Wasser und Lebensmittel kommen in seltenen Fällen auch als Übertragungsweg infrage. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen) beträgt etwa drei Tage. Die Erkrankung ist meldepflichtig.

Diagnose zu Rotaviren

Oftmals sind die Symptome hinweisend auf eine Rotavirus-Infektion. Das Virus kann im Stuhl nachgewiesen werden, mittels eines speziellen Tests (Enzym-Immun-Test) kann zwischen den verschiedenen Untergruppen unterschieden werden.

Symptome

  • Leichter bis schwerer wässriger Durchfall
  • Fieber
  • Magenschmerzen
  • wässriges Erbrechen
Über die Hälfte der Erkrankten entwickeln zudem grippeähnliche Symptome wie Husten, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.

Behandlung zu Rotaviren

Eine direkte Behandlung der Rotaviren ist nicht möglich. Die Therapie zielt vor allem auf den Ausgleich des Wasser- und Salzhaushaltes des Körpers ab. Dafür werden spezielle Trinklösungen oder Infusionen verabreicht, die auch Elektrolyte (Mineralsalze) enthalten. Fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren müssen aufgrund des großen Flüssigkeitsverlustes stationär behandelt werden.

Prognose

Viele Betroffene müssen im Krankenhaus behandelt werden, die Sterblichkeitsrate ist in Deutschland jedoch sehr gering (circa 0,1 % aller Infizierten). Bei rechtzeitiger Behandlung mit ausreichender Flüssigkeitsgabe ist die Prognose sehr gut.

Selbsthilfe zu Rotaviren

Ein Ansteckungsrisiko besteht während des akuten Krankheitsstadiums und solange die Rotaviren über den Stuhl ausgeschieden werden (meist nicht länger als acht Tage). In Einzelfällen, beispielsweise bei Frühgeborenen, kann dieser Zeitraum aber auch länger sein. Nur spezielle Desinfektionsmittel, die nachweislich auch Viren abtöten können, helfen gegen eine Kontamination.

Daten/Fakten zu Rotaviren

Mehr als 60.000 Erkrankungsfälle treten in Deutschland pro Jahr auf. Die tatsächliche Zahl liegt vermutlich höher, da leider nicht immer alle Rotaviren-Infektionen erkannt und gemeldet werden. Meldepflichtig ist die Rotaviren-Infektion seit 2001.

Links zu Rotaviren

Internetadressen:
http://www.rotavirus-info.de/content/

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