Rheumatisches Fieber bei Baby und Kind
Wissen zu Rheumatisches Fieber bei Baby & Kind
Das Rheumatische Fieber ist Folgeerkrankung einer Bakterieninfektion mit Streptokokken. Diese kommt bei Halsinfektionen wie Angina und Scharlach vor. Eine Immunreaktion auf die Infektion führt zu Bindegewebsentzündungen an Gelenken, Herz und Nervensystem. Es handelt sich um ähnliche Reaktionen wie bei Allergien. Eine weitere mögliche Folgeerkrankung der Streptokokkeninfektion ist eine Nierenentzündung (Glomerulonephritis).Zu Krankheitserscheinungen kommt es meist ein bis drei Wochen nach der Streptokokkeninfektion. Der Körper bildet während dieser Zeit Antikörper gegen Bakterienantigene. Diese Antikörper greifen Eiweiße von körpereigenem Gewebe an, die denen der Bakterienantigene ähneln.
Die Antikörper sind also nicht ursprünglich gegen eigenes Gewebe gerichtet, sondern gegen Streptokokken. Dieser Vorgang wird "Kreuzreaktion" genannt. Betroffen sind meist Jungen und Mädchen zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Folgeerkrankungen nach Streptokokkeninfektionen wurden seltener, da diese jetzt meist mit Antibiotika behandelt und die Bakterien damit unschädlich gemacht werden.
Ursachen
Das rheumatische Fieber entsteht aufgrund einer immonologischen Reaktion nach einer Infektion mit beta-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A. Diese Bakterien sind Auslöser der eitrigen Angina und Scharlach. Infolge der Immunreaktion kommt es zu Entzündungen von Gelenken, Herzmuskel, Gehirn und Haut.Diagnose zu Rheumatisches Fieber bei Baby & Kind
Die Streptokokken lassen sich mit einem Halsabstrich, einem Schnelltest sowie einer Blutuntersuchung nachweisen. In einer Blutuntersuchung lässt sich auch eine Entzündung feststellen. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Sonografie) sowie eine Elektrokardiografie (EKG) zur Überprüfung der Herzfunktion sind ebenfalls wichtig.Symptome
Ein bis drei Wochen nach einer Infektion mit Streptokokken kann das Kind folgende Symptome aufweisen:
- hohes Fieber
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Krankheitsgefühl, Müdigkeit
- Gelenkschmerzen und -schwellungen mit Rötung der großen Gelenke
- tastbare Hautknötchen
- girlandenförmiger oder ringförmiger Hautauschlag.
Behandlung zu Rheumatisches Fieber bei Baby & Kind
Kinder müssen strikte Bettruhe halten – das ist ganz besonders wichtig, wenn das Herz beteiligt ist. Möglicherweise ist ein Krankenhausaufenthalt nötig. Bei einer noch nachweisbaren Infektion mit Streptokokken erhalten die Kinder zehn Tage lang hochdosiert Penicillin oder bei Unverträglichkeit ein anderes Antibiotikum. Gelenkentzündungen lassen sich mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten, meist mit Acetylsalicylsäure (ASS), behandeln. Bei einer Herzbeteiligung hemmt Kortison die Entzündung.Um eine erneute Infektion mit Streptokokken zu verhindern, erhalten die Kinder vorbeugend Penicillin, da ohne diese Prophylaxe die Rückfallquote hoch ist. Eine wöchentliche Verabreichung des Antibiotikums in Spritzenform ist möglich. Bei Herzschäden ist eine Therapie bis zum 25. Lebensjahr notwendig.
Prognose
Verlauf und Prognose hängen mit einer Beteiligung des Herzens sowie einer möglichst frühen Behandlung mit Antibiotika zusammen. Unbehandelt drohen bleibende Schäden an den Herzklappen. Auch die weitere Behandlung mit Antibiotika ist sehr wichtig, damit es nicht zu Rückfällen kommt.Selbsthilfe zu Rheumatisches Fieber bei Baby & Kind
Bei fieberhaften Infekten mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sollten Eltern ihr Kind beim Arzt vorstellen. Bei Infektionen mit Streptokokken müssen Kinder nach Anweisung des Behandlers ausreichend lang Antibiotika einnehmen. Nach einem rheumatischen Fieber ist die Vorbeugung vor Rückfällen sehr wichtig. Deshalb erhalten die Kinder in der Regel mindestens zehn Jahre lang Penicillin, bei einer Herzbeteiligung bis zum 25. Lebensjahr.Auch als Erwachsener sind vorbeugende Antibiotikabehandlungen nötig, wenn ärztliche Eingriffe wie Zahnbehandlungen oder Operationen geplant sind.
Links zu Rheumatisches Fieber bei Baby & Kind
rheuma-onlineGabriele Langer
Mühlenstr. 117
40668 Meerbusch
Rheumatisches Fieber
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
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