Pollenallergie

Wissen zu Pollenallergie

Eine Pollenallergie (Pollinosis) bezeichnet eine allergische Reaktion auf die Blütenpollen von Pflanzen. Die allergieauslösenden Bestandteile der Pollen befinden sich in der Luft und sind Auslöser der allergischen Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) mit oder ohne einer Beteiligung der Augenschleimhäute (Rhinokonjunktivitis). Umgangsprachlich heißt die Erkrankung Heuschnupfen. Betroffen sind über ein Fünftel der Erwachsenen, aber meist kommt es bereits in der Kindheit zu den ersten allergischen Reaktionen. Untersuchungen zeigen, dass Pollenallergien immer häufiger auftreten.
Die Betroffenen reagieren individuell auf verschiedene Pollen, die sich zu unterschiedlichen Blütezeiten in der Luft befinden. Dies können frühblühende Pfanzen wie Haselnuss, Birke und Erle sein, oder aber im Sommer, Spätsommer und Herbst blühende Gräser sowie Kräuterpollen. Viele Pollenallergiker reagieren gleich auf mehrere Pollen allergisch, sodass sie fast das ganze Jahr mit Symptomen zu kämpfen haben. Deshalb sollten sie sich unbedingt behandeln lassen, denn die Erkrankung verändert sich häufig im Laufe der Zeit. Zehn Jahre nach dem ersten Auftreten der Allergie entwickeln viele Betroffene ein allergisches Asthma bronchiale, einen sogenannten "Etagenwechsel".

Ursachen

Das Immunsystem bildet gegen Bestandteile von Pollen Antikörper, die zu den typischen allergischen Symptomen führen. Die Ursachen dafür und auch für die Zunahme der Erkrankungen sind nicht eindeutig geklärt. Neben Erbfaktoren stehen Umweltfaktoren und ein durch Vergiftungen geschwächtes Immunsystem im Verdacht, die natürlichen Pollen nicht mehr als solche zu erkennen und überzureagieren. Auch die verbesserten hygienischen Bedingungen in der heutigen Zeit könnten Ursache dafür sein, dass sich das Immunsystem mit zu wenig potenziell schädlichen Substanzen wie Keimen auseinandersetzen muss, deshalb nicht gut trainiert ist und auf eigentlich ungefährliche Stoffe reagiert. Manche Forscher verdächtigen die Ernährung, andere eine Veränderung der Pollen selbst.

Diagnose zu Pollenallergie

Bereits die Symptome und ihr zeitliches Auftreten können den Verdacht auf eine Pollenallergie lenken. Hauttests (Prick-Test, Intrakutantest, Scratchtest) dienen der Identifikation der auslösenden Pollen. Dafür stehen standardisierte Testlösungen mit verschiedenen Pollen zu Verfügung, auf die viele Menschen allergisch reagieren. Eine Blutuntersuchung mit dem Nachweis spezifischer Antikörper (IgE-Antikörper) kann die Diagnose untermauern. Ein alleiniger Bluttest ist auch möglich, sofern eine Allergietestung an der Haut, zum Beispiel bei Kleinkindern, nicht möglich ist.

Symptome

Haben die Schleimhäute von Nase und Augen Kontakt mit den allergieauslösenden Pollen, kommt es typischerweise zu folgenden Beschwerden:
  • Rötung der Augen
  • Augenbrennen
  • Augentränen
  • Lidschwellung
  • Nasenlaufen
  • Nasenjucken
  • Niesen
  • trockene Nasenschleimhaut
  • behinderte Nasenatmung
Zusätzlich kann es zu Hauterscheinungen, Juckreiz am Gaumen, im Hals oder in den Ohren, zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen kommen.

Behandlung zu Pollenallergie

Bei der Behandlung lässt sich zwischen symptomatischen und ursächlichen Therapien unterscheiden. Medikamente unterdrücken die Immunreaktion oder hemmen die Entzündungsreaktion. Bei akuten Beschwerden eignen sich Antihistaminika. Kortison kann in örtlicher Anwendung die Immunreaktion ebenfalls unterdrücken. Der Vorbeugung von Symptomen dienen sogenannte Mastzellstabilisatoren. Eine ursächliche Behandlung ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei erhält der Betroffene Allergene in regelmäßig steigender Dosierung, um das Immunsystem an die Pollen zu gewöhnen. Der Körper soll dadurch lernen, die Pollen zu tolerieren. Eine Hyposensibilisierung kann in Form von Spritzen unter die Haut, in Form von Tabletten oder Tropfen verabreicht werden.

Prognose

Bei Behandlung lassen sich die Beschwerden meist mildern und möglicherweise auch einer Entwicklung von Asthma vorbeugen. Medikamente müssen jedoch regelmäßig eingenommen werden. Eine Hyposensibilisierung kann die Beschwerden deutlich mildern oder sogar ganz beseitigen. Jedoch ist mit den verschiedenen Inhalts- und Zusatzstoffen der Hyposensiblisierungsmittel Vorsicht geboten, da auch bekannt ist, dass diese nicht nebenwirkungsfrei sind. Hier gilt es, sich gesondert zu informieren.

Selbsthilfe zu Pollenallergie

Den Kontakt mit Pollen zu meiden, ist leider fast nicht möglich, denn Pollen werden Hunderte von Kilometern durch die Luft getragen. Allergenarmes Klima herrscht jedoch im Hochgebirge und am Meer.

Da die meisten Betroffenen aber den Großteil der Zeit zuhause verbringen müssen, sollten sie sich bestmöglich vor Pollen schützen:
  • Bei starkem Pollenflug Fenster geschlossen halten. Lüften ist morgens (in der Stadt) oder abends (auf dem Land) am besten
  • Nicht unbedingt zuviel Zeit im Grünen verbringen, es sei denn, es hat gerade geregnet
  • Zeit nach einem Regen zum Lüften und Spazierengehen nutzen
  • Pollenschutzgitter für Fenster halten einen großen Teil der Pollen ab
  • Informationen von Pollenflugdiensten einholen
  • Pollenschutzfilter für die Lüftung des Autos einsetzen
Eine effektives Mittel, der Allergie zu begegnen, liegt in einem gesunden Darm. Diesen durch Reinigung, Veränderung einer angegriffenen Darmflora (Ernährungsumstellung, Pilzentfernung, Mineralisierung) zu sanieren, ist eine sehr geeignete und naheliegende Methode zur Ursachenbekämpfung. Ein kranker Darm schwächt das Immunsystem nachhaltig!

Daten/Fakten zu Pollenallergie

Die Pollenallergie ist die häufigste Allergie in Deutschland. Etwa zwölf Millionen Menschen sind betroffen, fast jeder fünfte Erwachsene entwickelt eine Pollenallergie, 13 Prozent der Kinder sind betroffen.
Dabei kann die Allergie auch bei älteren Menschen noch auftreten. In den letzten Jahren entwickelten immer mehr Menschen Allergien. In drei Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Allergiker verdreifacht. In fast einem Drittel der Fälle entwickelt sich bei nicht ausreichender Behandlung nach zehn Jahren ein allergisches Asthma.

Links zu Pollenallergie

Deutscher Allergie - und Asthmabund e. V. (DAAB)
Fliethstr. 114
41061 Mönchengladbach
Tel: 02161 – 814 940
Fax: 02161 – 814 94 30
E-Mail: info@daab.de
http://www.daab.de

Online-Pollenflugvorhersagen
http://www.allewetter.de/pollen.html
http://www.donnerwetter.de/pollen/menu.hts
http://www.polleninfo.org (europaweite Vorhersage, z.B. für Urlauber)
http://www.pollenstiftung.de/ (liefert Info auch per Mail)

Allergie- und umweltkrankes Kind e. V. (AuK)
Adenauerallee 30
45894 Gelsenkirchen
Tel: 0209 - 380 90 36
Fax: 0209 - 380 90 37
E-Mail: info@bundesverband-allergie.de
http://www.bundeverband-allergie.de

AVE-Allergie-Verein in Europa e. V.
Ganzheitliche Konzepte bei Allergien
Petersgasse 27
36037 Fulda
Tel: 0661 - 710 03
Fax: 0661 - 710 19
E-Mail:UMWELTBERATUNG.Fulda@t-online.de
http://www.allergieverein-europa.de

Deutsche Lungenstiftung e. V.
Geschäftsstelle:
Herrenhäuser Kirchweg 5
30167 Hannover
Tel: 0511 - 21 55 110
Fax: 0511 - 21 55 113
E-Mail: deutsche.lungenstiftung@t-online.de
http://www.lungenstiftung.de

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