Nierenkrebs

Wissen zu Nierenkrebs

Nierenkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Nieren, die von verschiedenen Zellen der Niere ausgehen kann. Aufgabe der Nieren ist es, das Blut zu filtern und es zu reinigen, Abfallstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte werden ausgeschieden. In den Nieren befinden sich feine Nierenanälchen (Tubuli), die für den Austausch zu filternder Stoffe verantwortlich sind. Entarten Zellen dieser Nierenkanälchen, spricht man vom Nierenzellkarzinom. Es ist mit 90 Prozent die häufigste Form der Nierenkrebsleiden. Selten ist Krebs, der von anderen Zellarten ausgeht.
Sonderformen gibt es bei kindlichem Nierenkrebs, betroffen sind Kinder bis zum Alter von fünf Jahren (Wilms-Tumor, Nephroblastom). Nierenkrebserkrankungen machen etwa nur drei Prozent aller bösartigen Erkrankungen aus. Es erkranken vor allem ältere Menschen über 50 Jahre.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Krebs des Nierenbeckens zählt nicht als Nierenkrebs, sondern als Blasenkrebs, da die Krebsursache in den Schleimhautzellen der ableitenden Harnwege liegt. Fast immer ist nur eine Niere betroffen, ein gleichzeitiges Auftreten von Nierenkrebs in beiden Nieren ist selten.

Ursachen

Die Frage, warum Nierenkrebs ensteht, ist nicht vollständig geklärt. Chemische, physikalische, hormonelle und virale Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. Auch Umweltfaktoren wie Schadstoffe sind möglicherweise verantwortlich zu machen. Zudem scheint eine erbliche Veranlagung eine Rolle zu spielen. Als gesicherter Risikofaktor gilt das Rauchen.

Diagnose zu Nierenkrebs

Anhand der Beschwerden und der körperlichen Untersuchung lässt sich Nierenkrebs nicht diagnostizieren. Ein Verdacht kann sich aus tastbaren Tumoren, Lymphknotenschwellungen oder Wasseransammlungen, etwa in den Beinen, ergeben. Die Blutuntersuchung kann Hinweise auf Stoffwechselstörungen und Blutarmut (Anämie) liefern. Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Veränderungen der Nieren aufdecken. Eine Computertomografie mit Kontrastmittel dient der genaueren Darstellung der Niere.
Auch eine Magnetreosonanztomografie mit Kontrastmittel ist möglich. Um eine Ausdehnung des Tumors und die Bildung von Tochtergeschwülsten auszuschließen, ist eine CT-Untersuchung des Brustkorbs und gegebenenfalls des Schädels nötig. Die Skelelettszintigrafie kann Metastasen in den Knochen nachweisen.

Symptome

Frühsymptome treten bei Nierenkrebs nicht auf. Krankheitszeichen kommen meist erst in fortgeschrittenen Stadien vor.

Ernst zu nehmen sind:
  • rötliche und bräunliche Verfärbungen des Urins (Blut im Urin)
  • unerklärliche Rücken- oder Flankenschmerzen
  • tastbare Tumore
  • Abgeschlagenheit
  • hoher Blutdruck
  • Gewichtsverlust
  • Blutarmut (Anämie)
Da nur wenige Betroffene in der Frühphase Beschwerden aufweisen, wird Nierenkrebs häufig erst spät entdeckt. Möglich ist auch die zufällige Diagnose, etwa anhand einer Ultraschalluntersuchung.

Behandlung zu Nierenkrebs

Die Behandlung von Nierenkrebs richtet sich nach der Größe und Lage des Tumors sowie dem Typus und dem Stadium der Erkrankung. Die Operation ist die einzige Möglichkeit zur Heilung. Kleinere Tumore können möglicherweise unter Erhalt der Nieren entfernt werden, Größere erfordern die Entfernung der ganzen Niere. Ist es bereits zu Tochtergschwülsten (Metastasen) gekommen, kann eine Immunbehandlung mit Interleukin oder Interferon der Operation folgen.
Diese Medikamente stärken das Immunsystem, sodass es bösartige Zellen leichter bekämpfen kann. Ist eine Krebsoperation nicht möglich, müssen die den Tumor versorgenden Gefäße (Embolisation) verschlossen werden. Daneben spielt die symptomorientierte, unterstützende (palliative) Therapie zur Linderung der Beschwerden eine Rolle.

Prognose

Nierenkrebs ist in der Frühphase durch eine Operation heilbar. Das Stadium bei Entdeckung und der Tumortyp bestimmen die Prognose. Die Heilungsaussichten bei den meist erst spät entdeckten Tumoren sind schlecht, insbesondere, wenn bereits Metastasen vorhanden sind.

Selbsthilfe zu Nierenkrebs

Bekannte Risikofaktoren für Nierenkrebs sind beeinflussbar. Das sind:
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • übermäßiger Gebrauch bestimmter Schmerzmittel
Risikofaktoren spielen für die Entwicklung einer Vielzahl von Erkrankungen und auch Krebserkrankungen eine Rolle. Eine Vorbeugung besteht auch in Ultraschalluntersuchungen der Nieren, da diese eine frühe Entdeckung der Erkrankung ermöglichen.

Daten/Fakten zu Nierenkrebs

Über 90 Prozent aller Nierentumore sind Nierenzellkarzinome. In Deutschland erkranken jährlich circa 14.000 Menschen an dieser Krebsform. Das Nierenzellkarzinom tritt meist im Alter zwischen 60 und 70 Jahren auf. Männer sind eineinhalb mal häufiger betroffen als Frauen.

Links zu Nierenkrebs

Deutsche Nierenstiftung
c/o Prof. Dr. W. Riegel
Klinikum Darmstadt
Med. Klinik III
Grafenstrasse 9
64283 Darmstadt
Tel: 06151 - 780 740
Fax: 06151 - 780 74 29
E-Mail: info@nierenstiftung.de
http://www.nierenstiftung.de

http://www.nierenbuch.de/

Bundesverband Niere e. V.
Weberstraße 2
55130 Mainz
Tel: 06131 - 851 52
Fax: 06131 - 83 51 98
E-Mail: geschaeftsstelle@bnev.de
http://www.cms.bundesverband-niere.de

KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V.
Martin-Behaim-Straße 20
63263 Neu-Isenburg
Tel: 06102 - 35 90
Fax: 06102 - 359 344
E-Mail: info@kfh-dialyse.de
http://www.kfh-dialyse.de

Gesellschaft für Nephrologie
Berliner Straße 46
69120 Heidelberg
Tel: 06221 - 655 653
Fax: 06221 - 655 663
http://www.nierengesellschaft.de

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie e. V.
Prof. W. Fassbinder
Klinikum Fulda
Pacelliallee 4
36043 Fulda
Tel: 0661 - 845 451
Fax: 0661 - 845 452
E-Mail: info@nephrologie.de
http://www.nephrologie.de

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/lexikon/krankheiten/nierenkrebs

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.