Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Wissen zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Unter Nierenerkrankung bei Bluthochdruck oder hypertensiver Nephropathie wird eine chronische Nierenerkrankung verstanden, die eine Folge von Bluthochdruck darstellt. Nach der diabetischen Nephropathie, die infolge der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) auftritt, ist sie die häufigste Ursache für eine chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz). Dauerhafte Druckerhöhungen in arteriellen Gefäßen führen zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), bei der sich Gefäßwände verengen und versteifen. Sind die Nierengefäße betroffen, wird auch von Nephrosklerose gesprochen.

Die Nieren übernehmen verschiedene wichtige Funktionen im Körper:
  • Entgiftung: Die Nieren sorgen mit ihrer Filterfunktion für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, die dem Körper schaden.
  • Wasserhaushalt: Die Nieren sorgen für einen ausgewogenen Wasserhaushalt im Körper und kontrollieren die Ausscheidung von Salzen.
  • Blutdruckregulation: Wasserhaushalt und Salzhaushalt sowie bestimmte Hormone regulieren den Blutdruck.
  • Hormone der Niere sind an der Blutbildung beteiligt.
Die Aufgaben der Niere sind also komplex. Die Filterung des Blutes findet in den Nierenkörperchen (Glomeruli) statt. Sie bestehen aus einem feinen Gefäßknäuel oder Gefäßgeflecht.
Bei stark veränderten Nierengefäßen können die Nieren ihrer Filterfunktion nicht mehr ausreichend nachkommen. Die fortgeschrittene Krankheit führt zur Niereninsuffizienz und zum Nierenversagen. Nierenerkrankungen aufgrund von Bluthochdruck nehmen in der Bevölkerung zu.

Ursachen

Die Ursache der Gefäßveränderungen liegen in einem dauerhaft erhöhten Bluthochdruck. Je höher der Blutdruck, desto höher ist das Risiko, eine Nierenerkrankung zu entwickeln. Der hohe Druck schadet den arteriellen Gefäßen des gesamten Körpers.

Diagnose zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Die Messung des Blutdrucks zeigt, ob der Blutdruck erhöht ist. Eine 24-Stunden-Blutdrúckmessung ist sinnvoll, um festzustellen, ob der Blutdruck dauerhaft erhöht ist. Hinweise auf die Nierenerkrankung ergeben sich aus einer Urinuntersuchung mittels Teststreifen.
Die Ausscheidung von Eiweißen (Albumin) ist erhöht. Eine Blutuntersuchung zeigt, ob die Nierenwerte erhöht sind und eine Nierenfunktionsstörung vorliegt. Ebenso kann eine Ultraschalluntersuchung der Nieren (Sonografie) weitere Hinweise liefern. Zusätzliche Untersuchungen, etwa der Augen oder des Herzens sind möglicherweise nötig, da Bluthochdruck zu weiteren Folgeerkrankungen führen kann.

Symptome

Beschwerden treten erst auf, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist. Die Erkrankung verläuft also über lange Zeit schleichend.

Die eingeschränkte Nierenfunktion verursacht dann allerdings Beschwerden wie:
  • Müdigkeit, Leistungsabfall
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • Farbveränderung der Haut (milchkaffeefarben, bronzefarben)
  • Blutarmut (Anämie)
  • Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in den Beinen

Behandlung zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Um das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu verlangsamen, ist eine Blutdrucksenkung notwendig. Angestrebt wird ein Blutdruckwert von 130/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).
Neben der Beeinflussung der Risikofaktoren für Bluthochdruck wie Gewichtsreduktion und salzarme Ernährung kommen Medikamente, sogenannte Antihypertensiva, zum Einsatz. Besonders ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten sind für die Senkung des Blutdrucks bei Nierenschäden geeignet. Bei starker Einschränkung der Nierenfunktion ist eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) nötig.

Prognose

Frühzeitig erkannt und behandelt lassen sich Nierenveränderungen aufhalten. Schäden, die bereits bestehen, lassen sich aber nicht rückgängig machen. Bei weiterer Verschlechterung der Nierenfunktion ist eine künstliche Blutwäsche nötig (künstliche Niere, Dialyse). Seltener kommt eine Nierentransplantation in Frage.

Selbsthilfe zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Der Nierenerkrankung bei Bluthochdruck ist nur durch Vermeidung von Bluthochdruck wirksam vorzubeugen. Da dieser jedoch häufig bei Menschen mittleren oder fortgeschrittenen Alters auftritt, ist die Erkennung und Behandlung des Bluthochdrucks bedeutsam.

Bekämpft werden sollten diese Risikofaktoren:
  • Übergewicht
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholgenuss
Es kann jedoch auch anlagebedingt zu Bluthochdruck kommen, der dann frühzeitig behandelt werden sollte, bevor es zu Gefäßschäden kommt.

Daten/Fakten zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Entsprechend der Häufigkeit von Bluthochdruck ist auch die hochdruckbedingte Nierenerkrankung häufig. Die Erkrankungszahlen nehmen auch weiter zu. 60 Prozent der Menschen ab 60 Jahren haben einen übernormal hohen Blutdruck. Nur zehn Prozent der Personen mit Bluthochdruck sind so gut behandelt, dass der Blutdruck den Wert von 130/80 mmHg erreicht. Ein Drittel ist sogar gar nicht behandelt.

Links zu Nierenerkrankung bei Bluthochdruck

Prof. Dr. med. J. Mann,Städtisches Klinikum München GmbH
Klinik für Nieren- Bluthochdruck- und Rheumakrankheiten
Kölner Platz 1
80804 München
http://www.nierenbuch.de/

AMGEN GmbH
Hanauer Straße 1
80992 München
Tel: 089 - 149 09 60
Fax: 089 - 149 096-2000
http://www.niere.org/

Bundesverband Niere e. V.
Weberstraße 2
55130 Mainz
Tel: 06131 - 851 52
Fax: 06131 835 198
E-Mail: geschaeftsstelle@bnev.de
http://www.bundesverband-niere.de/412/die-niere/

Berufsverband der Deutschen Urologen e. V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf
http://www.urologenportal.de/nieren_und_harnwegsinfektionen.html

Deutsche Gesellschaft für Nephrologie
Klinikum Hannover-Oststadt
KfH-Nierenzentrum
Podbielskistr. 380
30659 Hannover
http://www.dgfn.eu/patienten/was-nieren-krank-macht/nierenbeckenentzuendung-pyelonephritis.html

Quellenangabe für Zitate

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