Nierenarterienverkalkung

Wissen zu Nierenarterienverkalkung

Unter Nierenarterienverkalkung (Nierenarterienstenose) wird die Verengung einer oder beider Nierenarterien verstanden. Diese führen sauerstoff- und nährstoffreiches Blut in die Niere. Sind sie verkalt und verengt (stenosiert), ist die Blutversorgung der Niere eingeschränkt.
Die Verkalkung der Arterien kommt am häufigsten in Verbindung mit einer allgemeinen Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) vor. Auch die Hauptschlagader (Aorta) ist verkalkt, sodass der Abgang der Nierengefäße verengt ist. Seltener kommt es aufgrund anderer Ursachen zur Gefäßerkrankung. Die Verkalkung kann eine Folge von Bluthochdruck sein, aber auch aufgrund eines Bluthochdrucks entstehen. Folge des erhöhten Drucks bei zu geringer Nierendurchblutung ist eine Schädigung der Nieren mit Funktionseinbußen.

Risikofaktoren der Nierenarterienverkalkung sind deshalb die der Arteriosklerose und des Bluthochdrucks:
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Fettstoffwechselstörung
  • Zuckerstoffwechselstörung (Diabetes mellitus)
  • Bewegungsmangel
Die Nierenarterienverkalkung kann sich am Gefäß nur einer Niere oder aber an den Arterien beider Nieren finden.

Ursachen

In bis zu 90 Prozent der Fälle ist eine allgemeine Gefäßverkalkung die Ursache. Infolgedessen sind oft ältere Menschen betroffen. Selten dagegen weisen Betroffene angeborene verengte Nierenarterien auf (fibromuskuläre Nierenarterienstenose).
Dabei sind Bindegewebe und Muskulatur der Gefäße zu stark ausgeprägt. Die zweite Ursache der Verengung ist auch eine Erkrankung jüngerer Menschen.

Diagnose zu Nierenarterienverkalkung

Mit dem Stethoskop sind unter Umständen, insbesondere bei schlanken Menschen, auffällige Blutströmungsgeräusche wahrnehmbar. Die Blutdruckmessung ergibt möglicherweise erhöhte Werte, insbesondere des zweiten Wertes (diastolischer Blutdruckwert).
Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Nierenarterien genauer untersuchen und auch die Fließgeschwindigkeit des Blutes bestimmen. Noch genauer ist eine Untersuchung mit der Magnetresonanztomografie (MRT) und Kontrastmitteln zur Darstellung der Gefäße. Blut- und Urinuntersuchung geben Hinweise auf eine eventuelle Schädigung der Nierenfunktion.

Symptome

Die Nierenarterienverkalkung kann bei einigen Betroffenen ohne Beschwerden verlaufen. Zumeist weisen Betroffene aber Symptome eines Bluthochdrucks auf. Dieser ist Folge einer Nierengefäß-Verengung.

Mögliche Symptome sind:
Ist die Funktion der Nieren bereits stärker beeinträchtigt (Nierenschwäche, Niereninsuffizienz), sind Blutfilterung und -entgiftung nicht mehr ausreichend gewährleistet.

Behandlung zu Nierenarterienverkalkung

Die verengten Gefäße bei der Nierenarterienstenose lassen sich einerseits durch ein Katheterverfahren (Ballonerweiterung, perkutane transluminale Angioplastie) weiten. Über das Gefäßsystem wird dabei ein Katheter mit Ballon bis zur verengten Stelle vorgeschoben. Das Aufdehnen des Ballons erweitert die Gefäßengstelle. Möglicherweise wird nach der Weitung des Gefäßes eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt, damit die Arterie auch offen bleibt.
Eine operative Möglichkeit ist andererseits der Ersatz des verengten Gefäßes durch einen Bypass. Bei einer noch nicht über siebzigprozentigen Gefäßverengung kann zunächst eine Behandlung mit Blutdruckmedikamenten erfolgreich sein.

Prognose

Sind die Nieren noch nicht oder nur geringfügig geschädigt, ist der Erfolg einer Katheterbehandlung gut. Da jedoch meist eine allgemeine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) vorliegt, müssen auch vorliegende Risikofaktoren und zugrundeliegende Erkrankungen angegangen werden.
Insbesondere ein hoher Blutdruck ist möglicherweise weiterhin medikamentös zu behandeln. Je länger ein Bluthochdruck bereits bestand, desto wahrscheinlicher ist es, dass er auch nach dem Eingriff noch zu hoch ist. Ist die Funktion der Nieren bereits stärker eingeschränkt, verschlechtert das die Prognose.

Selbsthilfe zu Nierenarterienverkalkung

In den meisten Fällen lässt sich der Nierenarterienverkalkung vorbeugen, denn Betroffene weisen meist Risikofaktoren der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) auf.

Hauptrisikofaktoren sind:

  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • hohe Blutfettwerte
  • hohe Zuckerwerte
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
Besonders, wenn mehrere dieser Faktoren vorliegen, beschleunigt sich die allgemeine Gefäßverkalkung. Einige der Risikofaktoren lassen sich durch einen veränderten Lebensstil beeinflussen. Manchmal sind zusätzlich Medikamente notwendig.

Links zu Nierenarterienverkalkung

Prof. Dr. med. J. Mann, Städtisches Klinikum München GmbH
Klinik für Nieren- Bluthochdruck- und Rheumakrankheiten
Kölner Platz 1
80804 München
http://www.nierenbuch.de/

AMGEN GmbH
Hanauer Straße 1
80992 München
Tel: 089 -149 09 60
Fax: 089 -149 096-2000
http://www.niere.org/

Bundesverband Niere e. V.
Weberstraße 2
55130 Mainz
Tel: 06131 - 851 52
Fax: 06131 - 835 198
E-Mail: geschaeftsstelle@bnev.de
http://www.bundesverband-niere.de/412/die-niere/

Berufsverband der Deutschen Urologen e. V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf
http://www.urologenportal.de/nieren_und_harnwegsinfektionen.html

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/lexikon/krankheiten/nierenarterienverkalkung

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.