Nächtliches Wasserlassen

Wissen zu Nächtliches Wasserlassen

Das Nächtliche Wasserlassen (Nykturie) gilt medizinisch nicht als Erkrankung, sondern als Symptom. Bei der Nykturie handelt es sich um nächtlichen Harndrang, dem Betroffene auch bei normaler Trinkmenge – öfter als zweimal pro Nacht – nachgehen müssen. Zunächst wird das nächtliche Wasserlassen als unangenehm und störend empfunden, weil ein Durchschlafen nicht möglich ist. Es folgt eine Tagesmüdigkeit, die die Lebensqualität einschränken kann. Um eine Nykturie handelt es sich aber nur, wenn Betroffene durch den Harndrang wach werden und noch nicht einnässen (Harninkontinenz).

Ursachen

Die Nykturie ist für ältere Menschen häufig ein Zeichen für übliche Altersbeschwerden. Eine Klärung der Ursache ist trotz allem angeraten, um einer möglichen Harnwegsinfektion, Herzschwäche oder bei Männern einer Prostatavergrößerung vorzubeugen.

Diagnose zu Nächtliches Wasserlassen

In Arzt-Patienten-Gesprächen fällt das Symptom "Nächtliches Wasserlassen" meist nebenbei, da ihm kein Krankheitswert zugeschrieben wird. Die Diagnosestellung der Nykturie kann nur durch eine Befragung erfasst werden. Um die Ursache für die nächtlichen Störungen herauszufinden, ist eine umfassende Diagnostik notwendig. Routinemäßig werden die Urinwerte und meist auch Blutwerte, zum Beispiel der Nieren, bestimmt. Weiterführend ist eine Sonografie (Ultraschalluntersuchung) von Harnblase, Nieren und Oberbauch sinnvoll. Beim Mann wird noch die Prostata mit einbezogen. Auch eine Blasenspiegelung sowie Untersuchung des Herzens können bei der Diagnosefindung weiterhelfen.

Symptome

Weitere Symptome können die Diagnosestellung erleichtern:
  • schwacher Urinstrahl bei einer Prostatavergrößerung
  • häufiges Wasserlassen über den Tag verteilt mit sehr aktiver Blase
  • geschwollene Beine tagsüber (Herzschwäche)
  • tröpfelnder Harn bei Senkung des Beckenbodens oder Blasenschwäche
  • starker Durst und Gewichtsabnahme bei Diabetes mellitus
  • Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen durch Harnblasen- oder Harnröhrenentzündung

Behandlung zu Nächtliches Wasserlassen

Eine Besserung der Nykturie ist gut möglich, wenn die zugrundeliegende Erkrankung behandelt wird. Ist die Blase überaktiv, kann ein Blasentraining helfen. Dazu wird erst einmal Buch geführt werden, wie oft die Toilette täglich benutzt wird. Anschließend wird geübt, den Drang zum Wasserlassen zu unterdrücken. Durch diese Übungen soll sich die Harnblase an eine größere Füllung gewöhnen, damit der Harndrang erst später auftritt. Nach einiger Zeit verlängert sich der Abstand zwischen zwei Toilettenbesuchen. Das Blasentraining kann sieben von zehn Betroffenen Linderung bringen. Eine Verbesserung der Symptome erfolgt meist innerhalb eines Vierteljahres.
Unterstützend können Medikamente gegeben werden, die die Wirkung von Acetylcholin auf die Nervenenden hemmen. Dieser körpereigene Botenstoff sorgt dafür, dass sich die Blase entleeren kann. Eine Hemmung des Stoffes verzögert die Blasenentleerung. Bei Frauen gibt es noch die Möglichkeit einer Östrogenbehandlung in Salbenform oder mittels Zäpfchen. Für Männer stehen Alphablocker zur Verfügung, die die Prostatamuskeln gezielt entspannen. Die damit erreichte Verstärkung des Harnstrahls erleichtert das Wasserlassen deutlich.

Prognose

Häufiges nächtliches Wasserlassen ist eine Gefahr für den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Das geschieht vor allem dann, wenn der Betroffene weniger trinkt, damit er nicht dauernd zur Toilette muss. Schwierigkeiten kann auch die zugrundeliegende Erkrankung machen. Daher ist es wichtig, diese zu behandeln.

Selbsthilfe zu Nächtliches Wasserlassen

Bei häufigen Toilettengängen sollte vor dem Schlafengehen auf harntreibende Getränke verzichtet werden. Dazu gehören vor allem Tee, Bier, Wein und Kaffee.

Links zu Nächtliches Wasserlassen

Takeda Pharma GmbH
Viktoriaallee 3-5
52066 Aachen
http://www.prostata.de/Nächtliches Wasserlassen

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