Mumps bei Baby und Kind

Wissen zu Mumps bei Baby & Kind

Mumps (Parotitis epidemica) gehört zu den akuten, ansteckenden Virusinfektionen. Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch "Ziegenpeter" genannt. Kennzeichnend ist die schmerzhafte Anschwellung der Ohrspeicheldrüse, wodurch die auffälligen „Hamsterbacken“ entstehen. Es kann auch zu Entzündungen anderer Organe kommen. Auf Grund der hohen Ansteckungsfähigkeit ist Mumps eher eine Erkrankung des Kindesalters (am häufigsten zwischen fünf und neun Jahren), wobei in jedem Alter eine Ansteckung mit Mumps stattfinden kann. Zur Vorbeugung dieser Infektionskrankheit besteht die Möglichkeit einer Impfung. Eine allgemeine Meldepflicht besteht in Deutschland zu dieser Krankheit nicht. In einigen Bundesländern jedoch müssen Fälle von Mumps in Gemeinschafteinrichtungen (Kindergarten, Schule oder ähnlichem) an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Die Mumps-Erkrankung tritt weltweit und das ganze Jahr über auf, wobei sich die Erkrankungszahlen im Herbst und Winter häufen.
Durch die Mumps-Impfung sind gerade in Deutschland die Infektionszahlen drastisch gesunken. Eine Mumps-Infektion führt in der Regel zu einer lebenslangen Immunität, was bedeutet, dass jeder die Krankheit nur einmal im Leben bekommen kann. Bis zu 40 % der Mumps-Infektionen laufen ohne typische Symptome ab, allerdings sind alle Betroffenen unabhängig von der Ausprägung der Symptome über einen bestimmten Zeitraum ansteckend.

Ursachen

Mumps wird durch Viren ausgelöst und zwar durch das Paramyoxyvirus. Durch Husten, Niesen und Sprechen (Tröpfcheninfektion) wird das Virus übertragen und dringt in Mundhöhle und Speicheldrüsen ein. Seltener ist eine Infektion durch Anfassen von Gegenständen, die beispielsweise mit Speichel in Kontakt gekommen sind, möglich.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen. Ungefähr ab einer Woche nach Ansteckung bis etwa zehn Tage nach Abklingen der Symptome sind Betroffene ansteckend.

Diagnose zu Mumps bei Baby & Kind

30 bis 40 Prozent aller Infektionen verlaufen symptomlos. Falls Symptome auftreten, kann der Arzt die Diagnose anhand der typischen Ohrspeicheldrüsenschwellung mit „Hamsterbacken“ stellen.
Der Behandler sollte auf Infektionen anderer Organe achten und bei der Anamnese erfragen. Häufig ist bei Jungen beispielsweise eine Hodenmitbeteiligung (Mumps-Orchitis), wodurch es zu Schmerzen und Schwellung meist eines Hodens kommt.

Symptome

  • Schwellung der Ohrspeicheldrüse mit Anhebung des Ohrläppchens beidseits oder einseitig
  • Fieber
  • Unwohlsein, allgemeines Krankheitsgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Schmerzen beim Essen
Fieber und Unwohlsein treten meist wenige Tage vor der eigentlichen Drüsenschwellung auf. Kindern entwickeln manchmal überhaupt kein Fieber. Falls die Symptome uneindeutig sind, jedoch eine Mumps-Infektion vermutet wird, kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, in der Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden können. Unter Umständen ist der direkte Erregernachweis aus einem Rachenabstrich, aus Speichel oder einer Gewebeprobe möglich.

Behandlung zu Mumps bei Baby & Kind

Die Behandlung richtet sich nach den Symptomen. Ein Mittel gegen das Virus gibt es nicht. Es können Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Mundhygiene und reichliche Flüssigkeitszufuhr stehen im Vordergrund.

Prognose

Die Mumps-Infektion verläuft meist komplikationslos. Es kann bei dieser Erkrankung jedoch auch zu einer Hirnhautentzündung kommen (Meningitis), die aber in der Regel keine Folgen hat und sogar oft unbemerkt neben der Speicheldrüseninfektion abläuft. Komplikationen sind eher selten, es kann aber vorkommen, dass die Hirnhautentzündung in Verbindung mit einer Infektion des Innenohrs steht, woraus eine Schwerhörigkeit resultieren kann.
Außerdem kann die Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) mit betroffen sein, was im Krankenhaus behandelt werden muss. Eine Entzündung der Hoden oder Nebenhoden kann im schlimmsten Fall zu einer Unfruchtbarkeit (Sterilität) führen. Weitere seltene Komplikationen: Nierenentzündung, Gelenkentzündung Arthritis).

Selbsthilfe zu Mumps bei Baby & Kind

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, alle Kinder ab dem elften Lebensmonat zu impfen. Die Impfungen gegen Mumps, Masern und Röteln erfolgen gemeinsam. Durch die Impfempfehlung sind die Infektionzahlen in Deutschland stark zurückgegangen. Neugeborene und Säuglinge können sich in der Regel nicht anstecken, falls die Mutter immun gegen Mumps ist, da die Antikörper der Mutter den Säugling in den ersten Lebensmonaten ausreichend schützen.
Ist es zu einer Mumps-Infektion gekommen, sollten Kinder mindestens bis eine Woche nach Abschwellen der Drüsen isoliert werden, damit sie andere nicht anstecken. Die Symptome können durch Vermeiden von sauren Speisen, ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und guter Mundhygiene gelindert werden, ebenso können Quark-Wickel oder warme Öl-Wickel auf dem Hals wohltuend sein. Bei anderen Symptomen wie Benommenheit, starken Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder einer Verschlimmerung des Zustandes sollten Kinder unbedingt von einem Arzt untersucht werden, um eine Hirnhautentzündung oder Bauchspeicheldrüsenentzündung zu verhindern. Bei einer Hodeninfektion ist unbedingt auf Bettruhe zu achten, auch wenn das Kind lieber spielen und umherrennen möchte. Der oder die Hoden müssen hochgelagert werden.

Links zu Mumps bei Baby & Kind

Informationen des Robert-Koch-Institutes zu Mumps, Masern und Röteln

Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission

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