Kinder und Migräne

Wissen zu Migräne - Kinder

Immer mehr Kinder leiden unter Kopfschmerzen und Migräne. Kopfschmerzen haben bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Bei einem Großteil handelt es sich dabei um Spannungskopfschmerzen, doch leidet ein Teil bereits an einer Migräne. Allerdings zeigt sich die Migräne etwas anders als bei Erwachsenen. Starke, pochende Kopfschmerzen können auch bei Kindern Anzeichen von Migräne sein und mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit einhergehen.
Anders als bei Erwachsenen schmerzt bei Kindern der ganze Kopf, nicht nur eine Seite. Doch bei vielen betroffenen Kindern sind gar nicht die Kopfschmerzen das vorherrschende Symptom, sondern Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Manche Kinder werden während einer Migräneattacke teilnahmslos, müde und antriebsschwach. Ein starkes Schlafbedürfnis setzt ein und häufig klingen die Beschwerden nach einigen Stunden wieder ab.


Anlagen, Persönlichkeitsfaktoren und Umwelt

Die Anlagen für eine Migräne-Erkrankung werden vererbt. Das Gehirn von Migräne-Betroffenen reagiert sensibler auf innere und äußere Reize. Bei unverträglichen Umwelteinflüssen können die überempfindlichen Nervenzellen des Gehirns eine Migräne-Attacke auslösen. Die Erkrankung in der Kindheit muss nicht chronisch werden, etwa 50 Prozent der betroffenen Kinder sind als Teenager beschwerdefrei.

Diagnose zu Migräne - Kinder

Symptome nicht eindeutig

Klagt ein Kind über Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel und ist auffällig blass und erschöpft, könnte eine Migräne der Grund sein. Weitere Anzeichen sind neben Kopfschmerzen auch kalte Hände und Füße oder Appetitlosigkeit. Hierzu wird eine ausführliche Anamnese erhoben, Eltern und Kind nach Symptomen und Beschwerden gefragt. Eventuell werden Laboruntersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen angeordnet. Da die Symptome bei Kindern nicht so klar hervortreten wie bei Erwachsenen, dauert es bei ihnen häufig Jahre, bis die Migräne diagnostiziert wird.
 

Ursachen

Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass Erbanlagen in Kombination mit Stress, Ängsten, Fehlernährung und Bewegungsmangel eine Migräne auslösen können.
Auch Grundschulkinder sind diesen Auslösern bereits ausgesetzt. Zudem geht man davon aus, dass Kinder, die von Migräne betroffen sind, sensibler für störende Reize sind.

Behandlung zu Migräne - Kinder

Therapie zum frühestmöglichen Zeitpunkt

Besonders die medikamentöse Migräne-Behandlung bei Kindern weicht von der Behandlung im Erwachsenenalter ab. Gerade im Kindesalter ist es unbedingt notwendig, die Medikation zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu verabreichen.
Dabei muss die Dosierung bei Kindern besonders vorsichtig erfolgen, da schwere Nebenwirkungen auftreten können. Sie muss immer an das Körpergewicht des Kindes angepasst werden.
Gleich zu Beginn einer Migräneattacke erhalten Kinder und Jugendliche meist ein Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen (meist Domperidon). Dieses Mittel sorgt ebenso für eine bessere Aufnahme eines Schmerzmittels, das etwa 15 Minuten danach verabreicht werden kann. In einigen Fällen kann auch eine Kinder- und Jugendpsychotherapie helfen, mit den Auslösern und der Reizoffenheit besser umzugehen.

Selbsthilfe zu Migräne - Kinder

Ausgeglichene Lebensweise

Kinder und Jugendliche, die unter Migräne leiden, brauchen eine möglichst geregelte, ausgeglichene Lebensweise. Da sie als sehr "reizoffen" gelten, geht es darum, störende Reize wie Stress zu reduzieren, auf eine gesunde Ernährung zu achten und auf ausreichend körperliche Bewegung.
Eltern und Kind sollten beobachten, welche Faktoren einen Migräneanfall auslösen. Stress in der Schule, Reizüberflutung durch Computerspiele oder Fernsehen,
Fast-Food oder Schokolade, all dies können Auslöser sein. Diese Auslöser sollten vermieden und die Lebensgewohnheiten dementsprechend angepasst werden. Wer die Vorboten einer Migräneattacke kennt, kann frühe Gegenmaßnahmen einleiten, um die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Auch Kindern hilft bei einem Anfall häufig Ruhe in einem abgedunkelten Raum, Massagen oder Wärme an Rücken und Schultern. Entspannungsübungen helfen, die Anfälligkeit zu verringern.

Daten/Fakten zu Migräne - Kinder

Jedes zehnte Kind hat Migräne. Schon im Vorschulalter klagen beinahe ein Fünftel der Kinder über gelegentliche Kopfschmerzen, bei Jugendlichen sind es schon fast 70 Prozent. 1,4 Prozent haben an mehr als 15 Tagen pro Monat Kopfschmerzen und leiden damit unter chronischen Kopfschmerzen.

Links zu Migräne - Kinder

Deutsche Migränegesellschaft
Wissen über Kopfschmerzen für Fachkreise und Patienten
http://www.dmkg.de/

Der Stern über Migräne bei Kindern
"Bauchweh im Kopf"
http://www.stern.de/kopfschmerz/erkrankungen/migraene-bei-kindern-bauchweh-im-kopf-597447.html

Informationsseiten zu Migräne
"Warum haben Kinder Migräne?"
http://www.gegen-migraene.de/migraene-bei-kindern

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