Maul- und Klauenseuche

Wissen zu Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und fast ausschließlich ein tiermedizinisches Problem. Es handelt sich um eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die von akutem Fieber begleitet wird. Sie kommt vor allem bei Schweinen und Wiederkäuern vor und ist fast überall auf der Welt zu finden.

Ursachen

Es handelt sich dabei um eine hochansteckende Viruserkrankung der Paarhufer, ausgelöst von dem Aphthovirus aus der Familie der Picornaviren. Eine Übertragung auf den Menschen ist selten und somit ist die Maul- und Klauenseuche für den Menschen weitgehend ungefährlich.

Diagnose zu Maul- und Klauenseuche

Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Tagen kommt es beim Rind zu hohem Fieber bei schlechtem Allgemeinzustand sowie starker Speichelbildung – nachfolgend zur Bildung von Aphthen (flüssigkeitsgefüllte Blasen) im Maulschleimhautbereich und zwischen den Klauen. Die Erkrankung ist für die Tiere sehr schmerzhaft und die Milchleistung geht unter Umständen vollständig zurück. Bei Abheilung der Aphthen kommt es oft zu einer Verzögerung durch zusätzliche bakterielle Infektionen.
Neben einem gutartigen Seuchenverlauf mit einer Sterblichkeit von nur 2 bis 5 Prozent gibt es auch eine dramatische Verlaufsvariante, die bevorzugt Kälber betrifft, bei denen auch im milden Verlaufsfall die Herzmuskelentzündung im Vordergrund steht. Bei dieser aggressiven Verlaufsform versterben die Tiere zu 80 Prozent innerhalb von 24 Stunden.
Bei Schweinen kommt es nach ein bis drei Tagen Inkubationszeit zu Fieber und dann im Wesentlichen zu Klauenaphthen bei insgesamt milderem Verlauf als beim Rind. Bei Schafen und Ziegen unterscheidet man ebenfalls eine milde von einer schweren Verlaufsform, die bei Lämmern eine 80-prozentige Sterblichkeit ausmacht und auch bei Ziegen infolge der Myokarditis (Herzmuskelentzündung) zum Tode führt.
Die Diagnose bei den Tieren wird durch den Virusnachweis in Materialproben (Aphthenteile) gestellt, der in auf die Erkrankung spezialisierten Laboren erfolgen muss.

Symptome beim Menschen

Menschen können sich in seltenen Fällen durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder im Labor anstecken. Eine Ansteckung durch infizierte Milch ist möglich, nicht aber durch den Verzehr von befallenem Fleisch, da das Virus von der im menschlichen Magen befindlichen Säure zerstört wird. Es kommt dann nach einer Inkubationszeit von zwei bis sechs Tagen zunächst zu einer kurzen Phase mäßig hohen Fiebers mit Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie Übelkeit. Danach können schmerzhaften Aphthen an den Fingerspitzen und Füßen und in geringerer Häufigkeit auch an der geröteten Mundschleimhaut auftreten. Die Hautveränderungen heilen meist innerhalb von 10 Tagen komplett ab.
Zu unterscheiden ist die Maul- und Klauenseuche von dem durch ein anderes Picornavirus (Coxsackie A-Virus) hervorgerufenes Hand-Fuß-Mund-Syndrom, das auch als "falsche Maul- und Klauenseuche" bezeichnet wird. Dieses äußert sich ähnlich und tritt insbesondere bei Kleinkindern häufiger auf.

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