Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Wissen zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Unter Gastritis (Magenentzündung) wird eine Entzündung der Magenschleimhaut verstanden. Diese hat eine Schutzfunktion und sorgt dafür, dass die Magensäure den Magen nicht angreift. Ist die Schleimhaut beschädigt, führt dies zu Schmerzen und Beschwerden. Eine Magenschleimhautentzündung kann plötzlich und akut auftreten, bei längerem Bestehen aber auch chronisch werden.

Unterscheidung

  • Akute Gastritis: Eine vorübergehende Entzündung der Magenschleimhaut kennen viele Menschen. Man spricht von einem verdorbenen Magen, meint, man habe zuviel geraucht oder zuviel Süßes gegessen. Stress kann sich ebenfalls in einer akuten Entzündung äußern. Auch Magen-Darm-Infektionen können sich in Form einer akuten Gastritis äußern.
  • Chronische Gastritis: Diese bleibt häufig unbemerkt. Meist leiden Menschen über 50 Jahren an dieser Form der Krankheit. Die Diagnose und Behandlung ist aber besonders wichtig, da es sonst zu schwereren Erkrankungen wie einem Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür kommen kann.

Ursachen

Die akute Gastritis entsteht plötzlich.

Verursachend können folgende Faktoren wirken:
  • Infektionen mit Viren
  • Rauchen, Alkohol, Kaffee
  • psychischer und körperlicher Stress
  • Medikamente, wie nichtsteroidale Antirheumatika (Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, entzündunghemmendes Kortison)
Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung liegt häufig eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zugrunde.

Diagnose zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Eine akute Gastritis lässt sich bereits anhand der Beschwerden vermuten. Bei der körperlichen Untersuchung fällt oft die Druckschmerzhaftigkeit im Bereich des Magens auf. Für die sichere Diagnose ist aber eine Magenspiegelung (Gastroskopie) notwendig. Dabei ist dann die entzündete Schleimhaut erkennbar. Eine Gewebeprobe (Biopsie) bestätigt die Entzündung. Mit der Untersuchung lassen sich auch schwerere Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Zwölffingerdarmgeschwüre oder gar Magenkrebs ausschließen. Für die Diagnose der chronischen Gastritis ist die gleiche Untersuchung beweisend. Zusätzlich ist eine Untersuchung auf eine Infektion mit dem Helicobacter pylori notwendig.

Symptome

Plötzliche auftretende Beschwerden sind typisch für die akute Gastritis. Es kommt zu starken Magenschmerzen, sodass sich Betroffene manchmal krümmen.

Zusätzlich können weitere Beschwerden bestehen:
  • Druckschmerzen in der Magengegend
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Aufstoßen
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • unangenehmer Geschmack
Nach dem Essen können verstärkt Beschwerden auftreten.

Symptomarm kann dagegen die chronische Gastritis verlaufen.

Seltener kommt es zu Beschwerden wie:
  • Völlegefühl
  • Bähungen
  • Bauchschmerzen

Behandlung zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Bei der akuten Magenschleimhautentzündung reicht es oft aus, auslösende Faktoren wie Kaffee oder Nikotin zu meiden, damit sich die Beschwerden bessern. Zusätzlich kann eine vorübergehende Schonkost den Magen beruhigen, in schweren Fällen können Medikamente wirksam sein. Es gibt Medikamente, die die Säureproduktion blockieren (H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer) und Medikamente, die die Magensäure puffern (Antazida).
Wichtig ist, die Medikamente, die eine Magenschleimhautentzündung auslösen – wie Schmerzmittel und entzündungshemmende Mittel – wegzulassen, falls dies möglich ist. Ist die Einnahme aber aufgrund einer anderen Erkrankung wichtig, kann möglicherweise zusätzlich ein Medikament zum Magenschutz verabreicht werden. Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung ist es wichtig, eine eventuell zugrunde liegende Infektion mit Helicobacter pylori zu bekämpfen. Dafür erhalten Betroffene Antibiotika und magensäurehemmende Medikamente.

Prognose

Die Heilung der akuten Magenschleimhautentzündung ist meist problemlos, insbesondere wenn auslösende Faktoren erkannt und beseitigt werden. Besteht eine akute Entzündung fort oder tritt immer wieder auf, besteht die Gefahr, dass sich eine chronische Gastritis entwickelt. Nach der Diagnose, ist auch diese in der Regel gut heilbar, wenn Helicobacter pylori beseitigt ist. Wenn dies jedoch nicht gelingt, tritt die Entzündung häufig erneut auf. Zudem besteht die Gefahr, ein Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür zu entwickeln.

Selbsthilfe zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Um einer Magenschleimhautentzündung vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährung und das Meiden verursachender Faktoren wie Rauchen und Alkohol bedeutsam. Schmerzmittel (nichtsteroidale Antirheumatika) sollte man immer nur bei echtem Bedarf und, wenn möglich, nicht über längere Zeit einnehmen. Große Nahrungsmengen, fettreiche Nahrungsmittel und stark gewürzte Speisen sind nicht bekömmlich und können den Magen reizen. Auch dauerhafter Stress setzt dem Magen zu. Stress lässt sich am besten mit Entspannungstechniken und Sport begegnen.

Daten/Fakten zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Entzündungen des Magens und Zwölffingerdarms sind häufig.
Bis zu 90 Prozent aller Magenschleimhautentzündungen haben eine bakterielle Ursache (Helicobacter pylori). Der Rest der Entzündungen ist immunologisch bedingt oder Giftstoffe wie Medikamente oder Alkohol sind verantwortlich. Chronische Entzündungen werden häufig nicht bemerkt, doch leiden hierzulande über 50 Prozent der über 60-Jährigen an einer chronischen Gastritis durch Infektionen mit Helicobacter pylori. In Entwicklungsländern sind 90 Prozent der Erwachsenen mit dem Keim infiziert.

Links zu Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Gastro Liga e. V.
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung
Friedrich-List-Straße 13
35398 Gießen
Tel: 0641 - 974 81-0
Fax: 0641 - 974 81-18
E-Mail: geschaeftsstelle@gastro-liga.de
http://www.gastro-liga.de

Deutsche Gesundheitshilfe Magen und Darm e. V.
Hausener Weg 61
60489 Frankfurt am Main
Tel: 069 - 789 4747
Fax: 069 - 787 700
E-Mail: info@gesundheitshilfe.de
http://www.gesundheitshilfe.de

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