Magenpförtnerverengung bei Baby und Kind

Wissen zu Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) bei Baby und Kind

Bei der Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) handelt es sich um eine hochgradige Verengung (Stenose) des Magenausgangs – mit der Folge, dass die gestörte Fortleitung des Mageninhalts in den Zwölffingerdarm zum Erbechen führt.

Ursachen

Ursächlich wird eine Unreife des Nervengeflechts angenommen, das für die Magenausgangsöffnung zuständig ist und somit nur für eine mangelhafte Öffnung des Schließmuskels sorgt. Dies führt zu einem "Dagegenarbeiten" des Muskels mit der Folge, dass er sich verdickt.

Diagnose zu Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) bei Baby und Kind

Sollte die Anamnese oder ein Teetrinkversuch – mit nachfolgend schwallartigem Erbrechen und einem gelegentlich bereits durch die Bauchdecke tastbarem verdicktem Schließmuskel – noch Zweifel an der Diagnose lassen, kann ergänzend eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden. Dabei läßt sich häufig der verdickte Muskel darstellen. Falls die Verdickung noch nicht so ausgeprägt ist, muss auf eine ergänzende Röntgenkontrastdarstellung zurückgegriffen werden. Dabei erhält der Säugling ein Kontrastmittel mit dem Fläschchen und wird, bevor alles erbrochen ist, durchleuchtet. Die Kontrastmittelansammlung im Magen sowie die Kontrastmittelaussparung, bedingt durch den verdickten Pförtnermuskel, sind dann erkennbar.

Symptome

Der Säugling beginnt zwischen der zweiten und vierten Lebenswoche, jede Mahlzeit zu erbrechen. Kurz nach dem Trinken kommt es ganz typischerweise zu einem schwallartigen Erbrechen der Milch. Vorab kann man durch die Bauchdecke die Muskelbewegungen sehen, mit denen versucht wird, Milch durch den Magenausgang zu pressen. Das Erbrochene kann kleine Spuren von Blut als Hinweis auf eine begleitende Magenschleimhautentzündung beinhalten, ist aber niemals gallig. Die betroffenen Säuglinge trinken durch die zunehmende Unterversorgung mit Flüssigkeit und Nährstoffen meist gierig, wirken aber gequält.
Ohne rasche Diagnose und Therapie führt die Erkrankung durch Austrocknung und Abmagerung sehr rasch zu einer lebensgefährlichen Situation. Hinzu kommt eine Verschiebung des Salzhaushaltes, da dem Säugling durch das Erbrechen Salzsäure verloren geht und es somit zu einer stoffwechselbedingten Alkalisierung mit nachfolgender Verminderung der Atmungsaktivität kommt.
Schwallartiges Erbrechen sollte deshalb umgehend zu einer Vorstellung in einer Kinderklinik führen. Allgemein muß bei erheblichem Erbrechen im Säuglingsalter sofort ein Arzt aufgesucht werden, da ein Säugling innerhalb von wenigen Stunden durch die Austrocknung in akute Lebensgefahr gerät!

Behandlung zu Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) bei Baby und Kind

Die Behandlung besteht in aller Regel in einer Operation, bei der von außen der Muskelring des Schließmuskels (Pylorus) eingeschnitten wird, ohne den Magen zu öffnen und die Schleimhaut zu verletzen. Da es sich um eine zwar dringliche, aber nicht notfallmäßig durchzuführende Operation handelt, wird der Säugling zuvor mittels venösem Zugang mit Flüssigkeit, mit Blutsalzen zum Ausgleich des Salzsäureverlustes und mit Nährstoffen versorgt. Bei einem venösen Zugang handelt es sich um einen kleinen Plastikschlauch, der über eine danach wieder entfernte kleine Nadel in eine Vene geschoben wird. Der Magen wird über eine kleine Magensonde entlastet, damit der sich ansammelnde Magensaft ohne Erbrechen abfließen kann.
Ein Behandlungsversuch ohne Operation ist nur bei leichten Fällen ohne Verschiebung des Salzhaushaltes und ohne Austrocknung beziehungsweise Gewichtsverlust gerechtfertigt. Dieser besteht in häufigen kleinen Mahlzeiten und der Gabe eines muskelentspannenden Medikaments. Wenn sich nach wenigen Tagen keine deutliche Besserung zeigt, muss doch operiert werden.

Prognose

Bereits wenige Stunden nach der Operation können wieder kleinste Trinkmengen angeboten werden.

Daten/Fakten zu Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) bei Baby und Kind

Bei der Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) handelt es sich mit einem Erkrankten auf 500 Neugeborene um eine häufige Erkrankung junger Säuglinge. Jungen sind vier bis fünf Mal häufiger betroffen als Mädchen. In fünf Prozent der Fälle kommt die Erkrankung familiär gehäuft vor. Bezogen auf die Allgemeinbevölkerung sind 0,3 % betroffen, bei den Geschwistern Erkrankter sind es drei bis zwanzig Prozent.

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