Magenkrebs (Magenkarzinom)

Wissen zu Magenkrebs

Magenkrebs entsteht, wenn sich Zellen des Magens unkontrolliert vermehren und wachsen. Es handelt sich um eine bösartige Neubildung. Die übermäßig wachsenden Zellen dringen in umliegendes Gewebe ein und zerstören es.
Über Blut- oder Lymphgefäße gelangen bösartige Zellen in andere Organe und bilden dort "Tochtergschwülste" (Metastasen). Ursache der unkontrollierten Vermehrung ist eine Veränderung der Erbsubstanz in den Zellen. Der Krebs geht fast immer von den Drüsenzellen der Magenschleimhaut aus, die den Magensaft produzieren. Selten gehen sie von Muskelzellen oder lymphatischen Zellen aus.
In Deutschland erkranken jährlich über 19.000 Menschen an Magenkrebs. Männer erkranken mit fast zwei Dritteln häufiger als Frauen. Magenkrebs entsteht meist in der zweiten Lebenshälfte ab einem Alter von 60 Jahren.
Die meisten betroffenen Menschen sind schon über 70 Jahre alt. In den vergangenen Jahrzehnten war insgesamt ein Rückgang von Magenkrebs zu verzeichnen, außer beim Krebs im Bereich des Mageneingangs. Magenkrebs wird leider oft erst spät erkannt, was die Heilungschancen einschränkt, da sich der Krebs möglicherweise schon ausgebreitet hat.

Ursachen

Wenn auch die Ursachen einer Entstehung von Magenkrebs nicht eindeutig geklärt sind, so kennt man doch einige Risikofaktoren, die beteiligt sind:
  • Infektion und Entzündung durch das Bakterium Helicobacter pylori: Das Bakterium greift die Magenschleimhaut an und führt zur chronischen Entzündung. Mit weiteren Faktoren ist das Risiko für Magenkrebs erhöht.
  • Ernährung und Umwelt: Gepökelte und gesalzene Nahrungsmittel, zu heißes Essen sowie Protein- und Vitaminmangel fördern die Krebsentstehung.
  • Rauchen und Alkohol: Wie bei anderen Krebsformen auch, stellen Rauchen und Alkohol einen Risikofaktor dar, da beides die Magenschleimhaut schädigt.
  • Erbfaktoren: Eine erbliche Veranlagung zu Magenkrebs kann eine Rolle spielen.
  • Voroperationen: Selten führen auch Voroperationen am Magen zu bösartigen Veränderungen.

Diagnose zu Magenkrebs

Da Magenkrebs meist aufgrund der uncharakteristischen Beschwerden erst spät in ärztliche Behandlung führt, kommt es häufig auch spät zur Diagnose. Chronische Magenprobleme sollte man deshalb immer ernst nehmen.
Kann nach einer körperlichen Untersuchung eine ernsthafte Magenerkrankung nicht ausgeschlossen werden, wird eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie), genauer eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm durchgeführt.
Veränderte Schleimhautareale lassen sich so erkennen und auch eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen. Diese wird anschließend feingeweblich untersucht. Mit einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums lassen sich die Bauchorgane betrachten und mögliche Tumore oder Tochtergeschwülste wie auch vergrößerte Lymphknoten entdecken.
Eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie hilft bei der Erkennung eventueller Töchtergeschwülste. Eine Röntgenuntersuchung der Lunge und des Magens ist ebenfalls nötig. In der Lunge könnten sich Tochtergeschwülste gebildet haben. Mit der Röntgenuntersuchung des Magens per Kontrastmittel kann die Magendarmpassage geprüft werden. Tochtergeschwülste in den Knochen lassen sich mit der Skelettszinitigrafie aufspüren.
Eine Bauchspiegelung ist bei Verdacht auf eine Ausbreitung des Krebses in den Bauchraum erforderlich. Im Blut lassen sich bestimmte Proteine (Tumormarker) nachweisen, die bei manchen Krebserkrankungen gebildet werden.

Symptome

Leider sind frühe Symptome von Magenkrebs nicht typisch für die Erkrankung. Betroffene denken deshalb, es könnte ein ganz anderes Problem hinter den Beschwerden stecken.

Ernst nehmen sollte man deshalb besonders folgende Symptome:
  • Empfindlicher Magen: Bestimmte Nahrungsmittel werden plötzlich nicht mehr vertragen
  • Abneigung gegen Fleisch
  • Appetitlosigkeit
  • Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch

Später bei fortgeschrittener Krankheit:
  • Gewichtsverlust
  • Schwarzer Teerstuhl (Blut im Stuhl, das durch Zersetzung schwarz erscheint)
  • Schluckbeschwerden

Behandlung zu Magenkrebs

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Eine Operation dient der vollständigen Entfernung des Magenkrebses. Nötig kann eine Entfernung des ganzen Magens und befallener Lymphknoten sein.
Der Verlust von Teilen des Magens oder des ganzen Magens erfordert das Anlegen eines "Ersatzmagens". Verbunden werden können Speiseröhre und Dünndarm oder nach einer Teilentfernung des Magens der Restmagen mit dem Dünndarm.
Dies ermöglicht nach der Operation eine Nahrungsaufnahme, wobei die Nahrungsmengen pro Mahlzeit kleiner sind, dafür häufiger am Tag stattfinden. Nach einer Entfernung des Magens erhalten Betroffene Verdauungsenzyme und Vitamine. Die Wirksamkeit einer Chemotherapie und Strahlentherapie nach der Operation ist bislang nicht erwiesen.
Vor einer Operation ist ein Versuch der Tumorverkleinerung durch eine Chemotherapie möglich. Auch wenn nicht operiert werden kann, können Chemotherapie und Bestrahlung für eine Verkleinerung des Tumors sorgen. Eine Heilung bewirken die Maßnahmen aber nicht. Möglicherweise folgen Operationen, um die Magendarmpassage aufrecht zu erhalten.

Prognose

Früh erkannt ist Magenkrebs oft heilbar. Spätere Stadien der Erkrankung, vor allem bei der Bildung von Tochtergeschwülsten, sind meist nicht mehr heilbar. Dann gilt es, die Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange aufrechtzuerhalten.

Selbsthilfe zu Magenkrebs

Nach einer Krebsbehandlung ist die Nachsorge und Rehabilitation von Bedeutung. Betroffene erlernen Besonderheiten in der Ernährung und ein Leben mit möglichen Beschwerden. Sie sollten auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sport treiben. Denn Bewegung ist wichtig für die Verdauung und fördert das allgemeine Wohlbefinden.

Links zu Magenkrebs

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