Leistenbruch bei Baby und Kind

Wissen zu Leistenbruch bei Baby und Kind

Der Leistenbruch entsteht durch eine Schwachstelle oder Lücke in der Muskulatur (Bruchpforte), durch die sich das Bauchfell, die innere Auskleidung des Bauchraums, mit verschiedenem Inhalt (Bruchinhalt) ausstülpen kann.
Das Bauchfell bildet einen Sack, in dem sich Anteile von Baucheingeweiden, wie beispielsweise dem Darm, befinden können. Meist ist diese Lücke in der Muskulatur angeboren, in der Hälfte der Fälle kommt es schon im ersten Lebensjahr zum Leistenbruch. Frühgeborene haben zu einem Drittel einen Leistenbruch. Die rechte Körperhälfte ist häufiger betroffen, sowie Jungen wesentlich häufiger als Mädchen.

Ursachen

Beim Leistenbruch tritt das Bauchfell durch den Leistenkanal, der bis zu fünf Zentimeter lang ist und während der Entwicklung im Mutterleib eigentlich verschlossen werden sollte. Dieser Kanal verläuft von der Bauchhöhle zur Schamgegend. Bei Jungen und Männern enthält der Kanal Samenstränge, Gefäße und Nerven, die zum Hoden ziehen. Bei Mädchen ist das Mutterband enthalten, das von der Gebärmutter zu den Schamlippen zieht.

Diagnose zu Leistenbruch bei Baby und Kind

Häufig erkennen die Eltern einen Leistenbruch selbst, da sich im Bereich der Leisten, Hoden oder Schamlippen eine Vorwölbung oder Schwellung befindet. Die Schwellung tritt möglicherweise vermehrt auf, wenn das Kind schreit. Auch der Arzt erkennt den Leistenbruch bei Druck auf den Bauchraum oder anhand der elterlichen Berichte.

Symptome

Meist besteht nur eine weiche Schwellung in der Leistengegend direkt unter der Haut, an den Schamlippen oder im Hodensack. Schmerzen und Allgemeinsymptome, wie Unruhe und Erbrechen, deuten darauf hin, dass der Inhalt des Bruchsacks wie Anteile des Darmes eingeklemmt sind. Dies ist ein medizinischer Notfall, der eine sofortige Behandlung notwendig macht.

Behandlung zu Leistenbruch bei Baby und Kind

Die Behandlung zielt darauf ab, die Einklemmung von vorgefallenen Bauchorganen zu verhindern. Eine spontane Rückbildung des Bruchs ist nicht möglich, sodass die Lücke in einer Operation verschlossen werden muss. Diese Operation lässt sich planen, es sei denn, es handelt sich um einen eingeklemmten Leistenbruch, der sofort operiert werden muss. Die Operation lässt sich bei Kindern, die über ein halbes Jahr alt sind, in der Regel ambulant durchführen.

Prognose

Nach dem operativen Verschluss der Muskellücke kommt es seltener zu einem erneuten Bruch. Davon betroffen sind auch Blutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen oder eine übermäßige Narbenbildung.
Auch auf der Gegenseite kann es zu Brüchen kommen. Die Operationsrisiken gelten aber als gering. Ein nicht sofort behandelter eingeklemmter Bruch ist gefährlich, da der Bruchinhalt wie Darmgewebe geschädigt werden kann. Mögliche Folgen sind Darmverschluss, Bauchfellentzündung und Schädigung des Hodens.

Selbsthilfe zu Leistenbruch bei Baby und Kind

Verdächtige Schwellungen im Bereich der Leiste, des Hodens oder der Schamlippen des Kindes sollten Eltern immer unverzüglich beim Kinderarzt abklären lassen.

Links zu Leistenbruch bei Baby und Kind

Klinikum Konstanz
Luisenstraße 7
78464 Konstanz
Tel: 07531 - 801-0
Fax: 07531 - 801 21 19
E-Mail: info@klinikum-konstanz.de
http://www.klinikum-konstanz.de/kliniken/chirurgie1/leistenbruch.html

BabyCenter, LLC
163 Freelon Street
San Francisco, CA 94107
U.S.A.
http://www.babycenter.de/baby/gesundheit/leistenbruch/

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