Kopfpilz

Wissen zu Kopfpilz (Tinea capitis)

Kopfpilz wird durch eine Pilzinfektion der behaarten Kopfhaut mit Hautpilzen (Dermatophyten) verursacht. Mediziner sprechen auch von Tinea capitis. Betroffen sind häufig Kinder, deren Immunsystem noch nicht voll ausgereift ist, aber auch Erwachsene. Die Pilzinfektion ist ansteckend.

Ursachen

Die Erreger der Pilzerkrankung sind vor allem Microsporum canis, Trichophyton rubrum und Trichophyton verrucosum. Träger der Pilze sind häufig Haustiere wie Katzen und Meerschweinchen. Besonders in südlichen Ländern infizieren sich Kinder manchmal durch Katzenkontakt. Der Erreger befindet sich im Tierfell, ohne dass die Tiere selbst erkranken. Übertragungen sind seltener auch durch Kissen, Polster oder Plüschtiere sowie von Mensch zu Mensch möglich.

Diagnose zu Kopfpilz (Tinea capitis)

Da der Kopfhautbefall mit Pilzen anderen Erkrankungen ähneln kann, muss der Pilz identifiziert werden:
  • Beurteilung des Pilzes unter dem Mikroskop durch einen Abstrich
  • Anzüchten des Erregers in einer Pilzkultur
  • UV-Lampe (Wood-Licht): Unter einem UV-Licht mit einer bestimmten UVA-Strahlung erscheint eine gelblich-grüne Färbung bzw. Fluoreszenz.
Ähnlich aussehen können Erkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), chronisches Kontaktekzem, atopisches Ekzem bei Neurodermitis sowie eine ganze Anzahl weiterer Krankheiten.

Symptome

Die Erscheinung der Pilzinfektion kann verschiedenartig sein und lässt auch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Art des verursachenden Pilzes zu:
  • Auf der Kopfhaut bilden sich runde, scharfbegrenzte und haarlose Bezirke aus.
  • Die Gebiete sind von mehr oder weniger grauen Schuppen bedeckt.
  • Die Größe der Herde kann unterschiedlich sein oder auch zusammenfließen.
  • Die Haarschäfte brechen kurz über der Hautoberfläche ab (Haarstoppel).
  • Bei bestimmten Pilzen kommen Entzündungen mit großen unregelmäßigen Rötungen vor.
  • Bei bestimmten Erregern kommen eitrige Entzündungen – wie bei Furunkeln oder Abszessen – vor, dabei können Kopfschmerzen, Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten.

Behandlung zu Kopfpilz (Tinea capitis)

Der Kopfpilz muss lokal und mit Antipilzmitteln (Antimykotika) in Tablettenform behandelt werden, bis sichergestellt ist, dass keine Pilze mehr vorhanden sind. Die Behandlung dauert zwischen zwei und acht Wochen. Die verwendeten Mittel sowie die Dauer der Behandlung unterscheiden sich bei Erwachsenen und Kindern. Im Falle nässender oder eitriger Entzündungen kann ein Antibiotikum nötig sein. Lokal angewendete Antipilzmittel werden unterstützend auf dem gesamten Kopfhaar angewendet.
Sie helfen, die Behandlungsdauer mit Tabletten zu verkürzen. Die Häufigkeit der Anwendung und die Anwendungsdauer der Lokalbehandlung beträgt einmal pro Tag für etwa für eine Woche. Der Behandlungerfolg wird mit Kontrolluntersuchungen gesichert.

Prognose

Oft ermöglicht erst eine längere Tablettenbehandlung die Heilung der Kopfpilzerkrankung. Kommt es nicht zur Heilung und Identifikation der Infektionsquelle, können sich Familienmitglieder anstecken. Bei schweren Entzündungsreaktionen kann der Haarwuchs auf betroffenen Hautstellen dauerhaft beeinträchtigt sein.

Selbsthilfe zu Kopfpilz (Tinea capitis)

Zunächst ist die Infektionsquelle zu identifizieren. Dies könnten Haustiere, aber auch Familienmitglieder sein.

Darüber hinaus sind Hygienemaßnahmen erforderlich:
  • Kämme, Bürsten, Waschlappen, Handtücher, Bettwäsche, Schals, Kopfbedeckungen sowie Plüschtiere und Spielsachen müssen abgekocht, und desinfiziert werden. Sie dürfen nicht mit anderen Familienmitgliedern geteilt werden.
  • Flächen, auf denen Kämme und Utensilien zur Haut- und Nagelpflege des Erkrankten lagern, abtrennen und desinfizieren.
  • Bei Tieren als Überträger müssen deren Pflegeutensilien sowie berührte Gegenstände wie Kissen, Decken und Handtücher desinfiziert werden.

Links zu Kopfpilz (Tinea capitis)

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Ärztezeitung Artikel: kehrt Kopfpilz zurück?

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