Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Wissen zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Die Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis) ist eine selten vorkommende Entzündung des Knochens und des Knochenmarks. Die gefährliche Erkrankung wird meist durch Bakterien ausgelöst.

Es gibt zwei mögliche Entstehungsarten der Knochenmarkentzündung:
  • Die Bakterien gelangen über die Blutbahnen oder Lymphbahnen in den Knochen und führen dort zu einer Entzündung (endogene Osteomyelitis).
  • Die Bakterien gelangen von außen, etwa nach einer Verletzung oder Operation, in das Knochengewebe (exogene Osteomyelitis).
Bei Kindern spielt vor allem die endogene Osteomyelitis eine Rolle. Aus einem Infektionsherd außerhalb des Knochens gelangen Bakterien über die Blutbahn in den Knochen. Besonders bei Säuglingen und kleinen Kindern besteht die Gefahr der Entzündungsausdehnung auf die Gelenke (Arthritis). Ursache ist die besondere Durchblutungssituation des Knochens bei kleinen Kindern. Unterscheiden lassen sich akute von chronischen Knochenmarkentzündungen. Die akute Entzündung kann in die chronische Form übergehen. Chronische Entzündungen sind oft schwerer zu behandeln.

Ursachen

Meist sind bestimmte bakterielle Krankheitserreger die Ursache der Knochenmarkentzündung. In zwei Drittel der Fälle sind Staphylokokken verantwortlich. Andere mögliche Auslöser sind Darmbakterien (Enterobakterien), Meningokokken, Pneumokokken und Streptokokken.

Diagnose zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Bereits die Symptome können auf eine Erkrankung des Knochens hindeuten. In der körperlichen Untersuchung können sich eine Schwellung, Rötung und Druckschmerzhaftigkeit zeigen. Eine Blutuntersuchung ergibt Hinweise auf eine Entzündung. Röntgenuntersuchungen können ebenfalls Veränderungen des Knochens aufzeigen, allerdings nicht in der Frühphase der Erkrankung. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) ist geeignet, eine Beteiligung von Gelenken nachzuweisen. Die Magnetresonanzuntersuchung (MRT) ermöglicht eine genaue Darstellung des Knochens und einer möglichen Entzündung. Sie kann zudem zusätzlich die Weichteile abbilden. Eine frühe Diagnose der Entzündung ist mit der Knochenszinitigrafie möglich. Die Computertomografie (CT) ist eine weitere Möglichkeit der Untersuchung, insbesondere in Verbindung mit einer Punktion und Gewinnung von Proben des entzündlichen Gewebes (Biopsie), das anschließend näher bestimmt werden kann.

Symptome

Beschwerden und Symptome hängen von der Art der Entzündung, aber auch vom Alter des Kindes ab.

Akute Entzündungen können schwere Krankheitssymptome verursachen:
  • hohes Fieber, Schüttelfrost
  • Müdigkeit, Leistungsminderung
  • Rötung, Schwellung, Druckschmerzhaftigkeit des betroffenen Gebietes

Möglich sind besonders auch bei Säuglingen und Kleinkindern mildere Krankheitszeichen wie:
  • Schonung des betroffenen Körperglieds
  • Temperaturerhöhung, leichtes Fieber
  • leichte Schwellung, Überwärmung im Berereich der Entzündung
  • Gelenkschwellung
Bei chronischen Entzündungen sind allgemeine Krankheitserscheinungen meist nur schwach ausgeprägt. Lokale Anzeichen der Entzündung sind oft nur leichte Schwellungen und Überwärmung.

Behandlung zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Im Vordergrund steht die Behandlung mit Antibiotika. Diese wirken gezielt gegen die verursachenden Bakterien. In der ersten Phase erhalten betroffene Kinder das Antibiotikum über eine Infusion, später auch als Saft oder Tabletten. Die Behandlung erstreckt sich über mehrere Wochen. Nicht selten ist aber auch eine Operation nötig, bei der entzündetes Gewebe entfernt wird. Eine vorübergehende Ruhigstellung der Gliedmaßen ist nötig. Bei Bedarf erhalten Kinder Schmerzmittel.

Prognose

Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung bestehen die besten Heilungsaussichten. Ein Wiederauftreten der Entzündung ist aber auch Jahre nach erfolgreicher Therapie möglich. Sind Wachstumsfugen und Gelenke betroffen, kann dies zu Wachstumsstörungen und Funktionseinbußen führen.

Selbsthilfe zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Der Knochenmarkentzündung lässt sich nur begrenzt vorbeugen. Besonders bei Kindern sollten bakterielle Erkrankungen ausreichend antibiotisch behandelt werden. Auch geringe Symptome wie Humpeln, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sollten Eltern immer ernst nehmen, denn neben einer Knochenmarkentzündung können sich auch andere behandlungsbedürftige Erkrankungen hinter den Beschwerden verbergen.
Impfungen, etwa gegen Pneumokokken und Hämophilus Influenzae, können eventuell vor einigen Bakterien schützen.

Daten/Fakten zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Entzündungen von Knochen und Gelenken sind bei Kindern eher selten. Pro 100.000 sind drei bis dreizehn Kinder betroffen. Am häufigsten erkranken Kinder unter drei Jahren. Risikofaktoren für entzündliche Knochenerkrankungen sind Alter, männliches Geschlecht, Immunsystemerkrankungen, geringes Geburtsgewicht und andere spezielle Erkrankungen.

Links zu Knochenmarksentzündung bei Baby und Kind

Springer Gesundheit
http://www.springergesundheit.de/Knochenentzündung und Knochenmarkentzündung

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