Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Wissen zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Kala-Azar:

Dieser Name löst in vielen Gegenden dieser Welt Furcht und Schrecken aus. In insgesamt 88 Ländern – vorwiegend in Mittel- und Südamerika – tritt die gefährlichste Form der Leishmaniose auf, auch Kala-Azar genannt = „schwarze Haut”. Ausgelöst wird Kala-Azar durch Einzeller, Geißeltierchen, die wiederum durch den Stich von Sand- und Schmetterlingsmücken übertragen werden.
Die viszerale Leishmaniose tritt in betroffenen Gebieten endemisch auf, die Erkrankungsrate ist zwar auf ein enges Gebiet begrenzt, rangiert dort aber auf hohem Niveau. Die Gefahr ist also gerade auch für Reisende in solche Durchseuchungsgebiete nicht zu unterschätzen. Wird ein Erkrankter nicht mit Antibiotika behandelt, ist sein Tod ziemlich sicher. Eine professionelle Therapie vorausgesetzt, besteht eine Überlebenschance von 85 bis 97 Prozent. Kala-Azar begleitet die Menschheit schon seit Langem und ist deshalb lebensgefährlich, weil diese Form der Leishmaniose im Gegensatz zur „kutan” genannten leichten Variante – auch Orientbeule genannt – nicht nur die Haut befällt, sondern zudem Schleimhäute und innere Organe massiv angreift.

Diagnose zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Eine der tückischen Begleiterscheinungen von Kala-Azar ist die unregelmäßige Inkubationszeit: Zwischen Infektion und Krankheitsausbruch können wenige Tage liegen – oder bis zu 30 Jahre. Diese ungewöhnliche Schwankungsbreite erschwert die Diagnose zusätzlich. Deshalb erscheint eine Punktierung des Knochenmarks oder der Lymphknoten geboten, denn durch diese Gewerbeprobe lassen sich die Erreger zweifelsfrei nachweisen. Weniger sicher erscheint der Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut der Erkrankten, da nicht alle Betroffenen solche Antikörper entwickeln.
Kala-Azar äußert sich zunächst durch Anzeichen, die an eine Grippe erinnern – einschließlich schubweisem Fieber. Diese Attacken können unterschiedlich heftig ausfallen; auch die Zeitdauer lässt keine Regelmäßigkeit erkennen.
Im weiteren Verlauf von Kala-Azar fühlen sich die Kranken zunehmend kränker. Übelkeit tritt auf, begleitet von Erbrechen und Durchfall. Der weitere Krankheitsverlauf kennzeichnet sich durch eine Bronchitis; die Lymphknoten schwellen an, ebenso Leber und Milz. Diese Symptome lösen heftige Schmerzen im Bereich des Oberbauchs aus. Die Betroffenen verlieren erheblich an Gewicht und ihr Körper wird extrem ausgezehrt.
In diesem angegriffenen, fortgeschrittenen Zustand der Erkrankung ist der Körper der Patienten nicht mehr in der Lage, den Angriff der Parasiten abzuwehren, die über die Blut- und Lymphbahnen lebenswichtige innere Organe befallen. Diese Organe können daraufhin ihre Funktion kaum noch aufrechterhalten. Folge: Die Kranken magern extrem ab; zudem weist ihre Haut aufgrund von Blutbildveränderungen eine extreme Blässe auf.

Behandlung zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Spezialmedikamente, die auch untereinander kombiniert werden können, stehen für die Therapie von Kala-Azar bereit und werden zum Teil intramuskulär verabreicht. Alternativ können die Präparate intravenös gegeben werden. Parallel dazu muss der ausgezehrte Körper wieder zu Kräften kommen. Deshalb wird Nahrung zugeführt, die sich durch einen besonders hohen Kalorienanteil auszeichnet. Je eher diese Maßnahmen einsetzen, desto höher ist die Überlebenschance der Betroffenen.

Prognose

Ohne fachmännsiche Behandlung nimmt Kala-Azar für neun von zehn Betroffenen einen tödlichen Ausgang; bei einer Therapie im empfohlenen Ausmaß kehrt sich dieses Verhältnis um. Sollten bei geheilten Patienten noch Parasiten anzutreffen sein, werden diese Erreger in knapp einem Drittel aller Fälle abgebaut, ohne dass eine entsprechende Behandlung notwendig wird.

Selbsthilfe zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Im Falle von Kala-Azar bedeutet Selbsthilfe vor allem: Vorbeugung.

Da die Erreger durch den Stich der Sand- und Schmetterlingsmücke übertragen werden, empfiehlt sich bei Reisen in betroffene Gebiete:
  • Tragen Sie lange Kleidung, die so viele Hautpartien wie möglich abdeckt!
  • Nachts sind Moskitonetze Pflicht; achten Sie darauf, dass deren Maschen eng genug und die Netze zudem imprägniert worden sind!

Daten/Fakten zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

„Kala-Azar” stammt aus der Hindi-Sprache. Die Übersetzung dafür lautet: „schwarze Haut”. Rund zehn Millionen Menschen werden Jahr für Jahr von allen drei Formen der viszeralen Leishmaniose befallen – und zwar weltweit.

Links zu Kala-Azar (viszerale Leishmaniose)

Sandmücken und Leishmaniose – Info-Portal
Dr. rer. nat. Torsten J. Naucke
Vollbergstr. 37
53859 Niederkassel
Info: Leishmaniose

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