Magengeschwür & Zwölffingerdarmgeschwür

Wissen zu Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür

Beim Magen- und Zwöffingerdarmgeschwür handelt es sich um gutartige Veränderungen der Magenschleimhaut und des Zwölffingerdarms. Dieser schließt sich direkt an den Magen an. Die Schädigung der Schleimhaut reicht bis in tiefere Wandschichten der Muskulatur. Ein Geschwür heißt in der Fachsprache Ulkus, man spricht auch von Ulkuskrankheit. Handelt es sich dagegen nur um oberflächliche Schleimhautschäden, spricht man von Erosionen oder auch Magenschleimhautentzündung. Geschwüre des Zwölffingerdarms kommen bis zu dreimal häufiger vor als Magengeschwüre.
Etwa zehn Prozent der Bevölkerung entwickelt irgendwann einmal so ein Geschwür. Bei nicht wenigen Betroffenen heilt das Geschwür als Spontanheilung von allein wieder ab. Männer sind vom Zwölffingerdarmgeschwür häufiger betroffen als Frauen, das Magengeschwür findet sich gleich häufig. Ältere Menschen zwischen 50 und 70 Jahren entwickeln öfter ein Geschwür als jüngere Erwachsene.
Im Magen befinden sich Geschwüre häufig am Mageneingang und im oberen Bereich. Betroffene können auch unter mehr als einem Geschwür leiden, es können Magen und Zwölffingerdarm betroffen sein. Eine große Rolle in der Entstehung spielt die Säureproduktion des Magens.

Ursachen

An der Entstehung von Geschwüren im Magen, aber auch bei 75 Prozent der Geschwüre im Zwölffingerdarm, ist eine Infektion mit einem Bakterium namens Helicobacter pylori beteiligt. Das Bakterium verursacht eine chronische Entzündung. Jeder Zweite über 50 Jahre trägt dieses Bakterium in sich.

Im Verbund mit folgenden Faktoren kann es dann zur tiefen Schädigung der Magen- oder Darmwand kommen:
  • Rauchen
  • Medikamente: Schmerzmittel der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika, Kortikoide und Kortison
  • Alkohol
  • Durchblutungs- und Bewegungsstörungen von Magen und Zwölffingerdarm

Diagnose zu Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür

Die Beschwerden sind leider nicht immer charakteristisch, sodass bei anhaltenden Magenproblemen eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie) notwendig ist. Genauer gesagt spiegelt der Arzt Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophagogastroduodenoskopie). Erkennbar sind Veränderungen der Schleimhaut, daneben lassen sich auch Gewebeproben (Biopsien) entnehmen, um diese feingeweblich zu untersuchen.
Bestimmt wird auch, ob eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt. Die Lage des Geschwürs und die mikroskopische Untersuchung erlauben eine Bestimmung der Gutartigkeit des Geschwürs. Gutartige Veränderungen befinden sich meist am Mageneingang und in der kleinen Kurvatur des Magens sowie im Zwölffingerdarm.

Symptome

Die Beschwerden bei Geschwüren des Magens und Zwölffingerdarms sind nicht immer typisch. Häufig kommen Schmerzen im Bereich des Oberbauchs vor. Diese sind häufig bohrend oder brennend.

Weitere Symptome können hinzukommen:
  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Aufstoßen
  • mangelnder Appetit
  • Gewichtsabnahme
Manchmal ermöglichen die Angaben zu den Schmerzen eine Unterscheidung zwischen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür. Beim Zwölffingerdarmgeschwür treten die Schmerzen vor allem im Nüchternzustand auf und verschwinden nach der Nahrungsaufnahme.
Beim Magengeschwür kann es zu Schmerzen direkt nach dem Essen, aber auch unabhängig davon kommen. Ein Drittel der Betroffenen leidet allerdings bei beiden Geschwüren unter keinerlei Beschwerden. Dies führt dazu, dass Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre häufiger erst spät erkannt werden, wenn es zu Komplikationen kommt. Dies sind in erster Linie Blutungen aus dem Geschwür. Auffällig werden kann ein schwarzgefärbter Stuhl. Die Färbung entsteht durch die Zersetzung des Blutes durch Säure.

Behandlung zu Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür

Bei Nachweis einer Infektion mit Helicobacter pylori ist eine Behandlung nötig, die den Keim beseitigt. Dazu dienen Antibiotika und säureblockierende Medikamente.
Mit dieser Behandlung lässt sich die Infektion bei 90 Prozent der Betroffenen beseitigen und das Geschwür heilt ab. Ist das Bakterium an der Entstehung eines Geschwürs nicht beteiligt, reichen säureblockierende Medikamente aus.
Als Säureblocker werden heute üblicherweise sogenannte Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol eingesetzt.
In Abhängigkeit von der Dosis können sie die Säureproduktion mehr oder weniger hemmen. Operationen sind heutzutage nur selten notwendig, vor allem aber dann, wenn es zu Komplikationen wie Blutungen oder Magendurchbruch kommt.

Prognose

Gelingt die Befreiung vom Keim Helicobacter pylorus, entstehen in der Regel keine Geschwüre mehr. Die Heilung verläuft über einige Wochen. Auch sollten Stressfaktoren und Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum vermieden werden. Geschwüre, die ohne Helicobacter pylori entstanden sind, lassen sich in der Regel ebenfalls gut behandeln. Auch hier müssen Betroffene Risikofaktoren wie Rauchen oder bestimmte Medikamente meiden, damit es nicht zur Entstehung von neuen Geschwüren kommt.

Selbsthilfe zu Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür

Magen-Darm-Geschwüren lässt sich vorbeugen, indem Faktoren, die die Entstehung von Geschwüren begünstigen, gemieden werden.

Dazu gehören:
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Medikamente wie Schmerzmittel und Kortison.
Müssen Schmerzmedikamente der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika, wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac oder Kortison aber aufgrund einer anderen Krankheit eingenommen werden, empfiehlt sich zum Schutz möglicherweise die zusätzliche Einnahme von Protonenpumpenhemmern. Diese hemmen die Säureproduktion, die an der Geschwürbildung beteiligt ist.

Links zu Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür

Dr. med. Volker Schmiedel
Chefarzt der Inneren Abteilung
FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Naturheilverfahren, Homöopathie
Dozent für Biologische Medizin (Univ. Mailand)
http://www.magen-geschwuer.de/

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