Hornhautentzündung

Wissen zu Hornhautentzündung (Keratitis)

Bei einer Hornhautentzündung (Keratitis) ist – wie der Name schon sagt – die Hornhaut (Cornea) des Auges entzündet. Naturgemäß ist die Hornhaut klar und lichtdurchlässig. Sie besteht aus verschiedenen Schichten mit einer speziellen Anordnung von Proteinen und genau reguliertem Wasserhaushalt, wodurch die Transparenz gewährleistet wird.
Bei Entzündungen ist in der Regel der Wasserhaushalt gestört – die Hornhaut trübt sich ein. Dadurch wird das Sehvermögen vermindert, denn die Hornhaut ist der wichtigste Teil des Auges in Bezug auf die Lichtbrechung.

Mögliche Ursachen

  • bakterielle, virale oder durch Pilze ausgelöste Infektionen
  • Augenverletzungen
  • im Rahmen von Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder HIV
  • im Rahmen einer Bindehautentzündung (Konjunktivits) oder Entzündung des Tränensacks (Dakryozystitis)
  • genetisch bedingte Ursachen (KID-Syndrom)
  • durch Säuren oder Laugen
  • durch UV-Strahlung; Keratitis und Konjunktivitis können nach intensivem Sonnenbaden oder durch Lichtbogenschweißen auftreten.

Diagnose zu Hornhautentzündung (Keratitis)

Die typischen Anzeichen, wie verminderter Tränenfluss mit erhöhter Lichtempfindlichkeit und Fremdkörpergefühl, lassen meist schon eine Hornhautentzündung vermuten. Am besten ist es, einen Augenarzt aufzusuchen.
Er untersucht die Augen mit Hilfe einer Spaltlampe. So können die Strukturen des vorderen Augenabschnittes besser beurteilt werden. Vermehrte Gefäßzeichnung, Hornhauttrübungen, Ablösungen oder Bläschenbildung auf der Hornhaut können sehr gut gesehen werden.
Zum Test des Tränenflusses ist der Schirmer-Test geeignet. Dabei wird ein spezieller Papierstreifen in die Unterlidkante geklemmt und beobachtet, wie viele Millimeter des Papieres nach fünf Minuten befeuchtet sind.
Normal sind es zehn bis zwanzig Millimeter. Zum Nachweis einer erregerbedingten Hornhautentzündung kann ein Bindehautabstrich gemacht werden, der auf Bakterien, Viren oder Pilze untersucht werden kann.

Symptome

  • leichte bis starke Augenschmerzen
  • Trübung der Hornhaut; eventuell gerötete Bindehaut
  • Lichtempfindlichkeit
  • Fremdkörpergefühl
  • Einschränkung des Sehvermögens
  • verminderter Tränenfluss
Bei einer leichten Entzündung, die durch Überanstrengung der Augen entstehen kann, kommt es zu Brennen, Fremdkörpergefühl, Sehstörungen, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein.

Behandlung zu Hornhautentzündung (Keratitis)

Die Behandlung der Keratitis richtet sich nach der Ursache. Erregerbedingte Hornhautentzündungen werden mit entsprechenden Medikamenten therapiert, die als Salbe, Tropfen oder Tabletten verfügbar sind – je nach Ausmaß und Schweregrad der Entzündung. Bei Bakterien werden Antibiotika gegeben, bei Viren stehen einige Virostatika zur Verfügung, gegen eine Pilzinfektion helfen Antimykotika. In seltenen Fällen können auch Ancanthamoeba, Einzeller, eine Hornhautentzündung verursachen. Dagegen werden bestimmte antibiotische Augentropfen als Mittel der Wahl verwendet.
Bei verminderter Tränenflüssigkeitproduktion helfen Tränenersatzmittel und Lidrandmassagen. Nebenbei sollte darauf geachtet werden, ob es eine Grunderkrankung gibt, die möglicherweise Hornhautentzündungen begünstigt.
Als letztes Mittel zur Therapie von Hornhautentzündungen steht die Hornhauttransplantation zur Verfügung. Je nach Ausmaß der Schädigung können einzelne Schichten oder eine vollständige Hornhaut transplantiert werden.

Diese Therapieoption kommt infrage, wenn:
  • die Hornhaut aufgrund sich wiederholender Entzündungen vernarbt ist,
  • die Hornhaut verletzt ist oder größere Gefäßwucherungen vorliegen, die die Brechfunktion der Cornea erheblich beeinträchtigen,
  • es zur Ablösung der Hornhaut gekommen ist.

Prognose

In der Regel heilt eine Hornhautentzündung nach einigen Tagen vollständig und ohne Komplikationen aus. Ohne Behandlung kann es jedoch zu Folgeschäden wie Narbenbildung und sogar Hornhautablösung kommen, was das Sehvermögen schwer und nachhaltig beeinträchtigt. Eine Hornhautentzündung, die frühzeitig behandelt wird, hat eine gute Prognose.

Selbsthilfe zu Hornhautentzündung (Keratitis)

Es gibt einige wenige Maßnahmen, die zur Vorbeugung einer Hornhautentzündung beitragen.

Diese gelten vor allem für Kontaktlinsenträger:
  • Kontaktlinsen sollten nicht länger als maximal zwölf Stunden am Stück getragen werden; die Kontaktlinsen und der Behälter müssen regelmäßig gereinigt werden. Linsenpflegemittel und auch Augentropfen sollten immer in geschlossenen Behältnissen aufbewahrt werden.

Allgemeine Maßnahmen:

  • Lange Arbeit am PC-Bildschirm sollte vermieden werden.
  • UV-Schutz durch entsprechende (Sonnen-)Brillengläser!

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • immunschwächende Medikamente (Immunsuppressiva)
  • Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, HIV-Infektion etc.
  • Störungen des 5. HirnnervS (Nervus trigeminus)
  • verminderter Tränenfluss oder Benetzungsstörung durch verbreiterten Lidspalt
Bei Vorliegen dieser Risikofaktoren ist es empfehlenswert, regelmäßig augenärztliche Kontrollen durchführen zu lassen.

Links zu Hornhautentzündung (Keratitis)

Dr. Werdermann, Ochsenfurt
http://www.auge-online.de/Erkrankungen/Hornhauterkrankungen/hornhauterkrankungen.html

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