Herpes genitalis

Wissen zu Herpes genitalis

Herpes genitalis ist eine durch Herpesviren verursachte Infektionskrankheit und gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten.

  • In zwei Drittel der Fälle liegt eine Infektion mit Herpes-Simplex-Viren Typ 2 (HSV 2) vor.
  • Herpes-Simplex-Viren Typ 1 verursachen meist Lippenherpes (Herpes labialis). Mit diesen Herpesviren sind neun von zehn Erwachsenen infiziert. Die Infektion erfolgt in der Regel in der Kindheit. Mit HSV 2 sind dagegen nur etwa 20 Prozent der Erwachsenen infiziert.
Die beiden Herpestypen ähneln sich und Herpes genitalis kann sich auch aus Typ 1 entwickeln. Bei vielen Menschen handelt es sich um eine stumme Infektion. Die Viren verbleiben zwar lebenslang im Körper, verursachen jedoch keine Erkrankung.
Die Viren überdauern in den Nervenenden. Kommt es jedoch zu Beschwerden, sind diese im Genitalbereich an den äußeren Geschlechtsorganen (Schamlippen, Scheide, Penis) lokalisiert. Eine besondere Gefahr besteht für neugeborene Kinder, wenn die Mutter Herpes genitalis hat. Die Kinder können sich während des Geburtsvorgangs anstecken.

Ursachen

Herpes genitalis ist eine Viruserkrankung, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird. Denn nicht nur bei akuter Erkrankung sind Infizierte ansteckend, sondern auch, wenn sie symptomfrei sind. Zudem entwickeln nicht alle infizierten Menschen Symptome.
Deshalb wissen sie oft nichts von ihrer Infektion. Warum es bei manchen Menschen zu Herpessymptomen kommt und bei anderen nicht, ist nicht ganz sicher geklärt. Eine Schwächung des Immunsystems etwa durch Stress, UV-Strahlung oder Erkältungen kann für das erneute Auftreten des Herpes verantwortlich sein.

Diagnose zu Herpes genitalis

Die Diagnose ergibt sich aus dem Beschwerde- und Erscheinungsbild der Infektion. Ein Abstrich der Bläschenflüssigkeit ermöglicht die Bestimmung des Virus im Labor. Die Untersuchungsergebnisse sind aber nicht immer zuverlässig und ein negativer Befund schließt eine Infektion nicht aus. Zudem lassen sich Herpesviren im Elektronenmikroskop erkennen und in einer Blutuntersuchung Antikörper nachweisen.

Symptome

Kribbeln ist ein Anfangssymptom der Infektion. Im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane, aber auch im Analbereich, an Po, Oberschenkeln oder Hoden sind Beschwerden möglich. Es entstehen Rötungen und Schwellungen und schließlich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, Jucken und Brennen treten auf. Ein vermehrter Scheidenausfluss ist möglich und die Bläschen sind sehr schmerzempfindlich. Besonders bei Erstausbruch der Erkrankung können die Lymphknoten angeschwollen sein und es kann ebenfalls Fieber auftreten. In der Regel ist der erste Ausbruch der Erkrankung schwerer als nachfolgende Ausbrüche. Bis die Bläschen eintrocknen und verschwunden sind, vergehen einige Tage.

Behandlung zu Herpes genitalis

Speziell gegen Viren wirksame Medikamente wie Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir (Virustatika) hemmen deren Vermehrung. Die Medikamente können in einigen Fällen lokal angewendet werden, meist ist aber eine Tablettenbehandlung über mehrere Tage notwendig. Um die Übertragung des Virus infizierter Mütter auf ihr Kind bei der Geburt zu verhindern, kann ein Kaiserschnitt notwendig sein. Kinder mit dem Risiko für eine Herpesinfektion müssen engmaschig überwacht werden.

Prognose

Nach Abklingen der Beschwerden tritt die Erkrankung meist sporadisch erneut auf, wobei die Krankheitssymptome dann meist milder sind. Zwischen den akuten Ausbrüchen der Erkrankung bestehen keine Beschwerden, allerdings können sich Sexualpartner bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit dem Virus infizieren.

Selbsthilfe zu Herpes genitalis

Der beste Schutz vor einer Ansteckung mit Herpesviren ist das Benutzen von Kondomen. Allerdings ist der Schutz nicht hundertprozentig und manche Menschen sind bereits unwissentlich infiziert. Bis die Bläschen abgeheilt sind, sollte auf Sexualkontakte ganz verzichtet werden. Da der Bläscheninhalt besonders infektiös ist, sollte dieser nicht berührt werden, beziehungsweise sollten die Hände nach einer Berührung sorgfältig gereinigt werden.

Daten/Fakten zu Herpes genitalis

90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind mit dem Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1 infiziert, bis zu 20 Prozent hingegen sind mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ 2 infiziert. Die Viren des Typs 2 sind für 80 Prozent der Fälle von Herpes genitalis verantwortlich.

Links zu Herpes genitalis

Beratung sexuelle Gesundheit
Pro Familia – Bundesverband
Stresemannalle 3
60506 Frankfurt am Main
Tel: 069 - 269 577 90
Fax: 069 – 269 577 90
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http://www.profamilia.de

Berufsverband der Frauenärzte e. V.
Arnulfstraße 58
80335 München
Tel: 089 - 244 4660
Fax: 089 - 244 466 100
E-Mail: bvf@bvf.de

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