Gerstenkorn

Wissen zu Gerstenkorn (Hordeolum)

Das Hordeolum, im Volksmund auch als Gerstenkorn bekannt, basiert auf einer bakteriellen Infektion der Liddrüsen. Wird der äußere Lidbereich infiziert, spricht man auch von einer Infektion der Zeisschen oder Mollschen Drüsen. Sind tiefer liegende Bereiche mit Bakterien infiziert, sind in der Regel die Meibomschen Drüsen betroffen. Das Gerstenkorn ist eine druckempfindliche Schwellung, die ein kornförmiges oder rundes Aussehen hat und sich innerhalb kürzester Zeit auf der Lidrandinnenseite oder dem Augenlidrand bildet. Ein ähnlicher Krankheitsverlauf ist beim Hagelkorn zu beobachten, das sich jedoch langsamer entwickelt und schmerzlos ist.
Kurz nach der bakteriellen Infektion lässt sich eine entzündete Schwellung am Lid erkennen, die sich binnen weniger Tage zu einem Gerstenkorn auswächst. Danach wächst das Hordeolum noch rund eine Woche weiter und platzt im Endstandium auf. In der Regel verheilt die Wunde ohne sichtbare Rückstände. Wird der Heilungsprozess jedoch durch Kratzen gestört, ist eine Neuinfektion die Folge. Eiterschwellungen sollten nicht ausgedrückt werden, um Gefäße vor einer möglichen Zerstörung zu schützen. Bakterien, die dann in die Blutbahn geraten, können schwere Erkrankungen wie eine Gehirnhautentzündung verursachen.

Diagnose zu Gerstenkorn (Hordeolum)

Die Erkrankung an einem Gerstenkorn äußert sich in einer schmerzhaften Schwellung, die mit einer eitrigen Entzündung verbunden ist. Das Bindehautgewebe ist gereizt und der geschwollene Lidrand gerötet. Liegt die bakterielle Infektion tiefer, wölbt sich meist der Lidrand vor. Entzündungen durch das klassische Gerstenkorn neigen auch zum Durchbruch nach innen und verlaufen in der Regel recht schmerzhaft.

Folgende Beschwerden sind typisch:

  • Schmerzen, die sich auf das Auge beschränken
  • Rötung und Anschwellen des Lidrandes
  • Spannungsgefühl durch Eiteransammlung
  • Beim inneren Gerstenkorn Hordeolum internum tritt die Entzündung am inneren Augenlid auf, was gelegentlich auch zu einer Entzündung der Augenbindehaut führen kann. Das innen liegende Gerstenkorn kann sich entwickeln, ohne dass es deutlich zu erkennen ist.
  • Das äußere Gerstenkorn Hordeolum externum äußert sich durch eine Entzündung der am äußeren Rand des Augenlids liegenden Drüsen. Bei dieser Form des Gerstenkorns ist der signifikante und mit Eiter gefüllte Lidknoten deutlich im Bereich der Wimpern- oder Lidkante zu erkennen.
In wenigen schwer verlaufenden Fällen äußerst sich ein Gerstenkorn auch durch ein allgemeines Krankheitsbild, das mit Unwohlsein, einer Lymphknotenschwellung und Fieber verbunden sein sein.

Behandlung zu Gerstenkorn (Hordeolum)

Das Krankheitsbild eines Gerstenkorns verläuft in der Regel harmlos. Spezielle desinfizierende Salben tragen dazu bei, die Schwellung zu reduzieren und eine Ausdehnung der Infektion zu verhindern. Steigt durch den Eiterkern das Spannungsgefühl, kann ein Einstich zum Austritt der Flüssigkeit beitragen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Wichtig ist, den betroffenen Bereich sauber zu halten und keinesfalls das Gerstenkorn selber zu leeren.
Mit speziellen Salben oder Tropfen kann die lokale Behandlung und somit der Heilungsprozess beschleunigt werden. In besonders schwerwiegenden Fällen wird der Facharzt ein Antibiotikum einsetzen.

Prognose

Wird das Krankheitsbild des Gerstenkorns durch einen allgemein schlechten Gesundheitszustand wie Fieber oder Unwohlsein begleitet, muss medizinische Hilfe hinzugezogen werden. Dies wird auch dann erforderlich, wenn durch ein erhöhtes Spannungsgefühl das Gerstenkorn aufgestochen werden muss. In der Regel verläuft die Erkrankung bis hin zum endgültigen Abheilen problemlos.

Selbsthilfe zu Gerstenkorn (Hordeolum)

In der Regel verläuft die Erkrankung an einem Gerstenkorn ohne Komplikationen. Das es sich jedoch um eine bakterielle Infektion handelt, tragen desinfizierende Salben, die der Facharzt verschreibt, dazu bei, Neuinfektionen zu verhindern und den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Mit trockener Wärme, beispielsweise mit einer konventionellen Rotlichtlampe, kann der Heilungsprozess ebenfalls günstig beeinflusst werden. Steigt im Verlaufe der Krankheit das Spannungsgefühl, kann das Gerstenkorn aufgestochen werden. Eigenes Ausdrücken kann zu einer erneuten Infektion führen. Tritt ein Gerstenkorn häufiger auf, kann dies auch auf Diabetes mellitus zurückzuführen sein. Der Behandler wird entsprechende Untersuchungen durchführen, um die Ursache zu diagnostizieren.

Links zu Gerstenkorn (Hordeolum)

Dr. Werdermann, Ochsenfurt
http://www.auge-online.de/Erkrankungen/Liderkrankungen/Gerstenkorn Hagelkorn/gerstenkorn_hagelkorn.html

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