Gebärmuttermyom

Wissen zu Gebärmuttermyom

Die Gebärmutter (Uterus) ist zwischen sieben und zehn Zentimeter lang und besteht aus einer gleichmäßig starken Muskulatur. Der Uterus ist im Inneren von einer Schleimhaut (Endometrium) ausgekleidet und außen von Bauchfell überzogen. Sehr häufig entstehen Knoten in der Gebärmutter (Myome), die sich aus Muskelzellen entwickeln. Ein Myom ist ein gutartiges bindegewebiges Geschwulst (Tumor) und kann eine Größe von mehreren Zentimetern annehmen. Myome kommen entweder einzeln vor oder es entstehen mehrere Geschwulste auf einmal. Beschwerden treten in der Regel erst dann auf, wenn sehr viele Geschwulste (Uterus myomatosum) in der Gebärmutter gewachsen sind und es zu Blutungsstörungen und Schmerzen kommt. Einzelne Tumore fallen dann auf, wenn sie so groß sind, dass sie auf umliegende Strukturen drücken.

Ursachen

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Myomen sind nicht bekannt. Bekannt ist, dass ein Myom unter der Einwirkung von Östrogenen wächst, also ein hormonabhängiger Tumor ist. Somit lässt sich erklären, warum Myome vor der Pubertät auftreten und auch in der Regel nach der Menopause (letzte von den Eierstöcken gesteuerte Menstruationsblutung) nicht wachsen beziehungsweise nicht mehr weiterwachsen. Genetische Faktoren spielen nach derzeitigem Wissenstand eventuell auch eine Rolle.

Diagnose zu Gebärmuttermyom

Myome sind häufig Zufallsbefunde im Rahmen der frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchung, da diese Geschwulste über einen langen Zeitraum meist keine Beschwerden verursachen. Frauen suchen jedoch auch wegen Schmerzen und Blutungsstörungen häufiger den Gynäkologen auf. Myome, die am Muttermund wachsen, können schon bei der Vaginaluntersuchung auffallen, denn ab einer bestimmten Größe lassen sich Myome ertasten. Um Myome sicher festzustellen, eignet sich am besten eine vaginale Ultraschalluntersuchung (Sonografie).
Mit dieser Untersuchungsmöglichkeit kann auch der Verlauf eines Myoms gut kontrolliert werden.

Je nach Ausbreitung des Myoms oder der Myome und je nach Schwere der Beschwerden werden weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich:
  • Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) zur Darstellung von Myomen, die sich in der Gebärmutterschleimhaut gebildet haben
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie) bei Myomen, die in den Bauchraum wachsen
  • in Einzelfällen auch Blasenspiegelung oder Darmspiegelung
  • Untersuchung der harnableitenden Wege mit Nierenultraschall und gegebenenfalls einem speziellen Röntgenverfahren (Pyelogramm), um eine Verdrängung des Harnleiters durch ein Myom auszuschließen.

Symptome

Die Beschwerden hängen von der Lokalisation, der Anzahl und Größe der Myome ab. Gerade zu Beginn des Wachstums verursachen Myome in der Regel keine Symptome. Bei etwa 50 Prozent der betroffenen Frauen kommt es im Verlauf zu Regelblutungsstörungen wie lang anhaltenden oder verstärkten Blutungen, Schmierblutungen oder Zwischenblutungen.
Falls stark ausgeprägte und lange Blutungen über viele Monate hinweg auftreten, kommt es zu Allgemeinsymptomen einer Blutarmut durch Eisenmangelanämie (Abgeschlagenheit, deutliche Müdigkeit, Blässe, Schwindel, Kopfschmerzen) durch den chronischen Blutverlust. In etwa 30 Prozent der Fälle treten mehr oder weniger starke Unterbauchschmerzen auf.
Falls Blase, Harnleiter oder Enddarm durch große Myome beeinträchtigt werden, kann es zu Harnstau, Blasenentleerungsstörung oder Verstopfung kommen. Rückenschmerzen im Bereich des Kreuzbeines sind ebenso möglich, wenn ein Myom auf die Kreuzbeinhöhle drückt.

Behandlung zu Gebärmuttermyom

In vielen Fällen ist keine Behandlung nötig. Solange die Myome keine Beschwerden verursachen und keine der Gebärmutter benachbarten Organe beeinträchtigen, müssen sie nicht entfernt werden. Regelmäßige Kontrollen beim Gynäkologen gewährleisten eine sichere Verlaufsbeobachtung von Größenwachstum und Ausbreitung.

Falls eine Therapie nötig wird, stehen mehrere Optionen zur Verfügung:
  • Antiöstrogentherapie: Es werden Medikamente eingesetzt, die die Wirkung der Östrogene zum Teil aufheben soll. Nutzen und Nebenwirkungen sollten gut gegeneinander abgewogen werden.
  • Myomenukleation: Operative Entfernung einzelner Myome per Ausschälung. Die Gebärmutter bleibt erhalten. Je nach Lokalisation des Myoms kommen verschiedene Zugangswege in Frage.
  • Myom-Embolisation: In lokaler Betäubung wird über die Leistenarterie ein Katheter bis zu den Gefäßen vorgeschoben, die das Myom mit Blut versorgen. Zur Unterbrechung der Blut- und damit Sauerstoff- und Nährstoffversorgung werden kleine Kunststoffkügelchen eingespritzt, die sich in den Gefäßen festsetzen.
  • Gebärmutterentfernung (Hysterektomie): Falls eine Gebärmuttererhaltung bei einer Operation nicht nötig (aufgrund des Alters der Betroffenen) oder nicht möglich (Uterus myomatosus) ist, kann die Gebärmutter komplett entfernt werden.
Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Je nach Fall kann der Uterus über die Vagina oder über den Bauch entfernt werden. Dazu wird entweder ein Bauchschnitt gemacht oder eine reine Laparoskopie (Bauchspiegelung mit kleinen Schnitten als Zugangswege) für Endoskope durchgeführt.

Prognose

In nur etwa 0,5 Prozent der Fälle können Myome bösartig entarten. Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen sind gerade bei Frauen mit Myomen empfehlenswert. In der Regel bleiben Myome lange beschwerdefrei. Falls Beschwerden wie Schmerzen und Anzeichen einer Anämie (Blutarmut) auftreten, sollte an eine Entfernung des Myoms gedacht werden. Sollten Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang hinzukommen, muss unbedingt eine weiterführende Diagnostik erfolgen, um die genaue Größe der Myome und deren Ausbreitung festzustellen.

Selbsthilfe zu Gebärmuttermyom

Um Myome frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige frauenärztliche Kontrolluntersuchungen sehr wichtig.

Daten/Fakten zu Gebärmuttermyom

Das Myom der Gebärmutter ist der häufigste gutartige Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane. Circa 25 Prozent aller Frauen ab einem Alter von 30 Jahren haben ein oder mehrere Myome. Am häufigsten wachsen Myome bei Frauen, die über 45 Jahre alt sind. Das Wachstum der Myome ist von der Eierstockfunktion abhängig, deshalb kommen Myome nicht vor der Pubertät vor und können auch in den Wechseljahren in der Regel nicht mehr entstehen.
In seltenen Fällen ist es so, dass bereits bestehende Myome auch in den Wechseljahren noch weiterwachsen können. Die Rate an Fehlgeburten und Frühgeburten ist bei Frauen mit Myomen erhöht, da die Wehenbereitschaft erhöht ist. Theoretisch haben Myome weiter keinen negativen Einfluss auf eine Schwangerschaft, können aber ein Geburtshindernis darstellen, wenn sie tief sitzen. Wichtig zu wissen ist, dass ein Myom in der Schwangerschaft hormonbedingt wieder vermehrt zu wachsen beginnt, sich aber bis zu einem gewissen Teil zurückbilden kann.

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