Fleckfieber

Wissen zu Fleckfieber

Fleckfieber ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium aus der Gattung der Rickettsien verursacht wird. Diese Bakterien sind parasitäre Mikroorganismen, die sich in Zecken, Läusen, Flöhen und Milben finden. Andere Rickettsienarten lösen die Rickettsienpockenkrankheit, das Boutonneuse-Fieber (Mittelmeer-Zeckenfleckfieber) und das Rocky-Mountains-Fleckfieber aus. Das Fleckfieber wird vor allem durch Kleiderläuse übertragen.
Die Erkrankung kommt in gemäßigten Klimazonen vor; in subtropischen und tropischen Gebieten tritt es in eher höheren Lagen auf. Krankheitsausbrüche finden sich vor allem dort, wo viele Menschen mit unterschiedlichem Hygienestandard aufeinandertreffen. Die Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Auftreten von Symptomen) beträgt sieben bis vierzehn Tage. Das Fleckfieber ist eine meldepflichtige Erkrankung.

Diagnose zu Fleckfieber

Bei grippeähnlichen Symptomen mit Fieber und Hautausschlag ein bis zwei Wochen nach einer Reise sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Zunächst ist für ihn eine genaue Krankengeschichte (Anamnese) wichtig, in der auch (Urlaubs-)Reisen erwähnt werden sollten.
Bei der körperlichen Untersuchung kann eine Blauschwarz-Färbung an der Einstichstelle auffallen. Der Erreger kann entweder direkt in einer Blutkultur unter dem Mikroskop dargestellt werden oder indirekt über spezifische Antikörper (Abwehrstoffe), die der Körper nach einigen Tagen bildet, nachgewiesen werden. Zudem kann der Haut eine Gewebeprobe entnommen werden, um den Erreger direkt zu erkennen.

Symptome

  • eventuell Juckreiz und Dunkelfärbung an der Einstichstelle
  • hohes, bis zu zwei Wochen anhaltendes Fieber
  • Abgeschlagenheit, ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Benommenheit
  • Gliederschmerzen, Kopfschmerzen
  • eventuell Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • nach vier bis sechs Tagen fleckiger Hautausschlag, der am Körperstamm beginnt und sich schnell auf Arme und Beine ausbreitet – meistens bleiben Hals, Hände und Füße frei

Behandlung zu Fleckfieber

Als Therapie des Fleckfiebers wird ein Antibiotikum gegeben (Standard: Doxycyclin). Die Behandlung sollte so schnell wie möglich erfolgen, um Komplikationen zu vermeiden. Zusätzlich muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt geachtet werden.

Prognose

Bei frühzeitiger und ausreichender Antibiotikatherapie heilt die Erkrankung in der Regel komplikationslos aus. Das Fleckfieber ist jedoch als schwere Infektionskrankheit aufzufassen – ohne Behandlung kann sie tödlich verlaufen.

Komplikationen

Selbsthilfe zu Fleckfieber

Die beste Vorbeugung einer Fleckfieberinfektion besteht in ausreichenden Hygienemaßnahmen und gezielter Läusebekämpfung, vor allem in Bezug auf die Kleidung. Vor jeder Reise sollten spezielle Länderinformationen beim Robert-Koch-Institut oder dem Auswärtigen Amt eingeholt werden. Besonderes Infektionsrisiko besteht nur für medizinisches Personal in Endemiegebieten und Arbeitskräfte in Hochsicherheitslabors.

Daten/Fakten zu Fleckfieber

Den letzten bekannten Fleckfieberfall in Deutschland gab es im Jahr 2003.
Aus historischen Gründen wird das Fleckfieber auch "Läusetyphus" genannt, obwohl es nicht mit Typhus verwandt ist: In Kriegszeiten hat es sich unter den schlechten hygienischen Bedingungen oftmals endemisch ausgebreitet.

Links zu Fleckfieber

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030 - 187 540
Fax: 030 - 187 542 328
http://www.rki.de
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/Fleckfieber/Fleckfieber.html

Auswärtiges Amt
Länder- und Reiseinformationen
Werderscher Markt 1
11013 Berlin
Tel: 030 - 500 00
Fax: 030 - 500 034 02
http://www.auswaertiges-amt.de

Weltgesundheitsorganisation (WHO)
http://www.who.int

http://www.fit-for-travel.de

Quellenangabe für Zitate

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