Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Wissen zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Bei Asthma handelt es sich um eine Schleimhautentzündung der Atemwege. Diese Entzündung führt wiederum zu einer Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber Fremdstoffen und Reizen von außen. Haben Menschen, die von Asthma betroffen sind, mit solchen Auslösern Kontakt, zieht sich die Muskulatur, die ringförmig um die Bronchien angeordnet ist, zusammen. Dadurch verengen sich die Bronchien, das Ein- und Ausatmen wird schwieriger und die entzündete Schleimhaut schwillt weiter an. Es wird mehr Schleim gebildet, der die Atemwege so weit verengen kann, dass es zu einer akuten Atemnot kommt.
Zwischen den einzelnen Asthmaanfällen erlebt der Betroffene je nach Schweregrad der Erkrankung eine weitestgehende Beschwerdefreiheit. Die entzündete Schleimhaut wird jedoch im Verlauf der Erkrankung immer dicker. Sie bildet zusätzlich einen zähflüssigen Schleim, der die feinen Atemwege verengt, sodass es auf Dauer zu einer Behinderung der Atmung kommen kann. Hier setzt die entzündungshemmende Stufentherapie an, um einer dauerhaften Behinderung der Atmung entgegenzuwirken.

Diagnose zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Wenn Asthma zum ersten Mal auftritt und noch keine Behandlung erfolgt ist, wird die Erkrankung in Abhängigkeit von Häufigkeit und Intensität der Beschwerden als auch von der Lungenfunktion in vier Schweregrade eingeteilt.

Schweregrad – Häufigkeit der Beschwerden – Lungenfunktion

  • Grad 1: leicht - Beschwerden weniger als einmal pro Woche – Lungenfunktion mehr als 80 % des Normalwertes
  • Grad 2: leicht, anhaltend – Beschwerden mehr als einmal pro Woche und weniger als einmal pro Tag – Lungenfunktion mehr als 80 % des Normalwertes
  • Grad 3: mittel, anhaltend – Beschwerden täglich – Lungenfunktion 60-80 % des Normalwertes - nächtliche Anfälle weniger als einmal pro Woche
  • Grad 4: schwer, anhaltend – Beschwerden täglich – Lungenfunktion weniger als 60 % des Normalwertes - regelmäßige nächtliche Anfälle

Behandlung zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Sobald die Asthmabehandlung läuft, ist nicht mehr der zu Beginn diagnostizierte Schweregrad das Beurteilungskriterium, sondern der aktuelle Gesundheitszustand. Hierauf wird die Verlaufsplanung der Therapie abgestimmt. Auch ist es in der Behandlung von Bedeutung, in welchem Maße die Erkrankung beherrscht werden kann.

Es werden drei Grade der Asthmakontrolle unterschieden:

  • kontrolliertes Asthma
  • teilweise kontrolliertes Asthma
  • unkontrolliertes Asthma
Diese Einteilung soll als Entscheidungshilfe dienen, ob die Behandlung angepasst werden muss. Dazu wurde ein Behandlungsschema entwickelt, das sich nach dem aktuellen Beschwerdebild richtet.

Der Fünfstufenplan für die Langzeittherapie


  • Stufe 1: Beschwerden 1-2 mal pro Woche – schnell wirkendes Betamimetikum als Spray oder Pulver nach Bedarf
  • Stufe 2: Beschwerden oder Benutzung von Betamimetikum mehrmals pro Woche – zusätzliche Anwendung eines niedrig dosierten kortisonhaltigen Sprays oder Pulvers oder alternativ der Wirkstoff Montelukast
  • Stufe 3: Beschwerden sind trotz kortisonhaltigen Sprays unvermeidlich – Menge steigern oder lang wirkendes Betamimetikum dazunehmen
  • Stufe 4: Beschwerden sind trotz der Medikation der Stufe 3 vorhanden – Dosierung des kortisonhaltigen Medikamentes steigern, Betamimetikum weiterhin einnehmen
  • Stufe 5: Trotz strikter Einhaltung der Dosierung weiter anhaltende Beschwerden – zusätzliche Einnahme von Kortison in Tablettenform und zusätzliche Spritzengabe mit dem Wirkstoff Omalizumab
Das Ziel der Behandlung ist es, mit möglichst geringer Medikamentendosierung die bestmögliche Krankheitskontrolle zu erreichen. Hierbei werden Bronchien erweiternde Medikamente für den Notfall in Form von Sprays oder Pulver mit entzündungshemmenden Langzeitmitteln kombiniert.

Selbsthilfe zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Was kann der einzelne tun, um seiner Asthmaerkrankung entgegenzuwirken?
  • regelmäßig die verordneten Medikamente einnehmen
  • der Schwere der Erkrankung angepasste körperliche Bewegung
  • Erlernen und Anwenden von Körperhaltungen, die das Atmen erleichtern
  • eine gute Kenntnis über die Erkrankung, die Therapiemöglichkeiten und Vorbeugemaßnahmen. Hierzu werden spezielle Schulungen für Betroffene angeboten.

Daten/Fakten zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Vier bis fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter Atembeschwerden unterschiedlicher Stärke. Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Asthma sind sowohl eine angeborene Allergiebereitschaft als auch eine Überempfindlichkeit der Atemwege. Die unüberschaubare Menge an Luftschadstoffen in unserer Umwelt begründet die starke Zunahme der Erkrankungen in industriellen Ballungsgebieten. Auch ist durch die veränderte wärmeisolierte Bauweise die Luft in den Wohnräumen wesentlich mehr von Allergenen belastet als früher.

Links zu Erwachsene - Die vier Asthmastufen

Asthma bronchiale – erste Anzeichen und Krankheitsbild
http://www.lungenaerzte-im-netz-de

Was ist Asthma? – über Asthma und den Welt-Asthma-Tag
http://www.welt-asthma-tag.de

Asthma bronchiale
http://www.luft.zum-leben.de

Quellenangabe für Zitate

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