Ellenbogenbruch

Wissen zu Ellbogenbruch (Olekranonfraktur)

Das Ellenbogengelenk wird vom Oberarmknochen und den beiden Unterarmknochen Speiche und Elle gebildet. Bei einem Ellenbogenbruch (Olekranonfraktur) kommt es zum Abriss des ellenbogenseitigen Ellenendes. Dieses wird als Olekranon bezeichnet. Es befindet sich direkt hinter dem Ellenbogengelenk.

Ursachen

Zum Bruch des Olekranon kommt es durch Abstützen des Arms nach Stürzen oder durch direkte Stürze auf den Ellenbogen. Das Olekranon bricht oder reißt ab. Dies wird als Abrissfraktur bezeichnet.

Diagnose zu Ellbogenbruch (Olekranonfraktur)

Der Behandler befragt den Betroffenen zu den Umständen der Verletzung, es folgt die körperliche Untersuchung. Oft kann er am Ellenhaken eine Knochenlücke tasten. Das Ellenbogengelenk lässt sich nicht strecken. Möglicherweise ist der Bruch (Fraktur) auch offen, das heißt, Haut und/oder Unterhautgewebe sind verletzt. Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen können den Bruch des Olekranons beweisen. Sind Weichteile wie Bänder, Sehnen, Nerven oder Blutgefäße verletzt, sind oft weitere Untersuchungen notwenig.
Mit der gehaltenen Röntgenuntersuchung und einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Bandverletzungen nachweisen. Die Kernspintomografie ist eine Schnittbilduntersuchung, die es etwa bei offenen Brüchen erlaubt, die Weichteile wie Gefäße zu beurteilen. Nervenverletzungen können mit der Elektroneurografie (ENG) oder der Elektromyografie (EMG) nachgewiesen werden.

Symptome

Sofort nach einem Sturz und dem Bruch kommt es zu:
  • Schmerzen
  • starker Schwellung
  • Blauverfärbung der Haut
  • Fehlstellung
  • aufgehobener Ellenbogengelenksstreckung

Behandlung zu Ellbogenbruch (Olekranonfraktur)

Der Bruch des Olekranons heilt nicht von allein, denn der Zug der Armstreckmuskulatur ist so stark, dass die Bruchstücke nicht zusammenfinden. Deshalb ist eine Operation nötig, in der die Bruchstücke wieder miteinander verbunden werden. Schrauben und Drähte stabilisieren das Gelenk (Zuggurtungsosteosynthese). Im Anschluss an die Operation gilt es, die Schwellung zu bekämpfen. Dazu dienen die Armhochlagerung und eine Schienung, oft nur durch Verbände. Durchblutung, Sensibilität und Motorik werden regelmäßig überprüft.
Um Einschränkungen der Beweglichkeit zu vermeiden, beginnt meist bereits am ersten oder zweiten postoperativen Tag eine krankengymnastische Nachbehandlung (Physiotherapie).

Prognose

Wie bei jeder Operation kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Nachblutungen kommen. Ganz selten wandern die in der Operation eingebrachten Drähte. Eine Irritation des in unmittelbarer Nähe verlaufenden Nervs (Nervus ulnaris) kann vorkommen.
Bei komplizierteren Trümmerbrüchen kann trotz aller Sorgfalt eine Unebenheit oder Stufenbildung im Gelenk bestehen, die zu Gelenkverschleiß (Arthrose) oder Funktionseinbußen des Gelenks führen können. Im Allgemeinen jedoch ist eine gute Ausheilung bei voller Beweglichkeit zu erwarten.

Selbsthilfe zu Ellbogenbruch (Olekranonfraktur)

Bei einem Ellenbogenbruch mit Verletzung des Olekranons sollte der Betroffene sofort nach dem Ereignis:
  • den Arm ruhigstellen und hochlagern
  • den Ellenbogen kühlen
  • medizinische Hilfe rufen
Steht keine Person für die Fahrt ins Krankenhaus oder in die Arztpraxis zu Verfügung, sollte ein Krankenwagen gerufen werden. Selbst fahren ist bei den Schmerzen und der eingeschränkten Beweglichkeit nicht möglich.

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