Eierstockkrebs

Wissen zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Bei Eierstockkrebs handelt es sich um bösartiges Tumorwachstum, ausgehend von den Eierstöcken mit leider raschem Übergreifen auf benachbarte Strukturen und Organe.

Unter feingeweblichen Aspekten werden bei insgesamt großer Verschiedenartigkeit drei Hauptgruppen unterschieden:
  • epitheliale Ovarialkarzinome (85 bis 90 Prozent)
  • bösartige Keimzelltumoren (3 bis 5 Prozent)
  • bösartige Stromazelltumoren (5 bis 7 Prozent)
Die epithelialen Eierstockkrebserkrankungen als größte Untergruppe betreffen überwiegend ältere Frauen mit über 70 Jahren. Von Keimzelltumoren sind hingegen besonders häufig Kinder und junge Frauen betroffen.

Ursachen

Die biologischen Zusammenhänge der Tumorentstehung sind noch unklar.

Möglich sind:
  • Reparaturvorgänge nach regelmäßigen Eisprüngen mit "natürlicher" Beschädigung der Eierstockkapsel
  • lang dauernder Eierstockanregung durch entsprechende Hormone
  • tumorverursachende Substanzen, die durch die Scheide und die Eileiter die Eierstockoberfläche erreichen
Zusammenhänge mit Umweltfaktoren, Ernährung oder sportlicher Aktivität gibt es bisher nicht. Allerdings gibt es Hinweise, dass intensive sportliche Betätigung, mehr als vier Mal wöchentlich, das Risiko erhöhen. Der Umgang mit Asbest ist ein gesicherter Tumorrisikofaktor, der allerdings heute kaum noch eine Rolle spielen dürfte. Einen schützenden Effekt zeigt Gebärmutterentfernung oder Eileiterunterbindung.
Sie haben eine Verhütung des Aufsteigens giftiger Substanzen zur Folge. Bei etwa fünf bis sieben Prozent der Betroffenen gibt es eine familiäre Erkrankungshäufung. Das kann auf eine Vererbung hinweisen, die auch in Kombination mit Brustkrebs oder Darmkrebs auftreten kann.

Diagnose zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt mit Abtasten der Eierstöcke durch die Scheide und die Bauchdecke ist die wichtigste Früherkennungsuntersuchung für beschwerdefreie Frauen. Die Rate der dabei entdeckten Ovarialkarzinome ist jedoch unbefriedigend gering, sodass ergänzend eine Ultraschall-Untersuchung der Eierstöcke durch die Scheide erfolgen sollte. Dabei ist allerdings keine sichere Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Eierstockveränderungen möglich.
Eine klare Abklärung bedarf daher auch bei – im Nachhinein diagnostizierten – gutartigen Veränderungen eines operativen Eingriffes. Fallen im Ultraschall Veränderungen an den Eierstöcken auf, ist bei Frauen vor den Wechseljahren eine Kontrolluntersuchung, eventuell in Kombination mit einer Hormongabe vertretbar. Bestehen über einen längeren Zeitraum Zweifel an Befunden, ist, ebenso wie bei auffälligen Befunden nach den Wechseljahren, eine Operation angezeigt. Bei Verdacht auf Eierstockkrebs werden vor der Operation weitere Untersuchungsverfahren wie Computertomografie des Bauchraums, Röntgen der Lunge sowie Laboruntersuchungen einschließlich Bestimmung des typischen Tumormarkers Ca 125 vorgenommen. Je nach Situation können auch weitere Verfahren, wie Untersuchungen einer Flüssigkeitsansammlung zwischen den Rippenfellblättern (Pleuraerguss), zum Einsatz kommen.

Symptome

Eierstockkrebs verursacht leider keine Beschwerden in der frühen Erkrankungsphase und auch im fortgeschrittenen Stadium keine spezifischen Symptome. Oft wird die Erkrankung erst diagnostiziert, wenn die Betroffene offensichtlich schwer krank ist.

Typischerweise kommt es bei Eierstockkrebs durch Absiedlungen im Bauchraum zur Bildung von Bauchwasser (Aszites) mit:
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit und
  • Gewichtsabnahme
Betroffene erscheinen oft im Gesicht und an den Extremitäten abgemagert. Zugleich besteht durch die Wasseransammlung ein ausladender Bauchumfang. Auch abnorme vaginale Blutungen können auftreten.

Behandlung zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Besteht Verdacht auf Eierstockkrebs, steht eine Operation an. Ziel ist es, die Gesamttumorausdehnung zu erfassen und nach Möglichkeit alle erkennbaren, vom Tumor befallenen Strukturen zu entfernen. Bei begrenzter Tumorausdehnung (Stadium I und II) ist das Ziel der Behandlung eine Heilung durch radikale Operation und anschließende Chemotherapie. Eine Bestrahlung des Bauchraums oder eine Einbringung von radioaktiven Substanzen spielt kaum eine Rolle und wird nur in wenigen Zentren durchgeführt.
Leider liegt bei der Mehrzahl der Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits ein fortgeschrittenes Erkrankungsstadium vor, bei dem das Ziel meist Linderung ist. Trotz vorübergehender Freiheit von erkennbarem Tumor ist in der Regel keine Heilung zu erreichen. Auch in fortgeschrittenen Stadien (III und IV) wird in erster Linie eine radikale Operation vorgenommen.
Durch die Sichtung und Austastung der gesamten Bauchhöhle und Entfernung aller erkennbaren und entfernbaren Absiedlungen soll die beste Ausgangsposition für die nachfolgend notwendige Chemotherapie geschaffen werden. Mit dieser kann häufig Tumorfreiheit erreicht werden, die jedoch leider fast immer nur vorübergehend ist.

Prognose

In Abhängigkeit von der möglichen Radikalität der Operation leben fünf Jahre nach der Diagnosestellung eines fortgeschrittenen Tumorstadiums schätzungsweise noch bis zu 40 Prozent der erkrankten Frauen.

Selbsthilfe zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Gesichert ist bisher, dass die Erkrankungswahrscheinlichkeit mit der Zahl der stattgefundenen Eisprünge steigt. Zahlreiche Schwangerschaften, am besten mit langen Stillzeiten, einschließlich Fehlgeburten, sowie die Einnahme der Pille (Eisprunghemmer) wirken somit vorbeugend. Ebenso gilt der Konsum von frischem Obst und Gemüse sowie eine insgesamt gesunde Ernährung – wie für viele andere Tumorerkrankungen auch – als schützend.

Daten/Fakten zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Das Ovarialkarzinom ist das fünfthäufigste Karzinom der Frau bei etwa 8.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate, also der Anteil der Betroffenen, der fünf Jahre nach der Diagnosestellung noch lebt, beträgt unabhängig vom Stadium und Typ der Erkrankung 40 Prozent.

Links zu Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstr. 32
53113 Bonn
Tel: 0228 - 729 900
Fax: 0228 - 729 90 11
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
http://www.krebshilfe.de/Eierstockkrebs - Ovarialkarzinom

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Theresienhöhe 11
80339 München
http://www.eierstockkrebs.de/Eierstockkrebs - Ovarialkarzinom

Quellenangabe für Zitate

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