Dengue-Fieber

Wissen zu Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber ist eine durch Viren übertragene Infektionskrankheit, die weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt. Am meisten betroffen sind der Pazifikraum, Südostasien, die Karibik, tropische Teile Afrikas, Mittel- und Südamerika. Das Dengue-Fieber ist in den Tropen eine häufige Ursache von Krankheit und auch Sterblichkeit bei Kindern. In der Regenzeit erhöht sich das Infektionsrisiko. Die Krankheit gehört zur Gruppe der sogenannten "viralen hämorrhagischen Fieber" (blutige Fieber). Zu dieser Gruppe gehören z. B. auch das Gelbfieber, Ebola und das Lassa-Fieber.
In Deutschland kommt die Erkrankung immer häufiger vor, da sie von Reisenden mitgebracht wird. Das Dengue-Virus, das zur Gattung der Flavi-Viren gehört, wird durch bestimmte Stechmücken übertragen: Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) oder Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke). Das Virus löst Symptome aus, die einer schweren Grippe sehr ähneln können. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es bisher nicht. Nach einer durchlaufenen Infektion sind Betroffene immun gegen den Dengue-Virus-Typ, der die erste Erkrankung ausgelöst hat. Allerdings gibt es vier Subtypen, die in einer Epidemie auch alle vorkommen können. Eine erneute Ansteckung mit einem anderen Subtyp führt meist zu einem schwereren Krankheitsverlauf als beim ersten Mal. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt in der Regel drei bis vierzehn Tage.

Das Dengue-Fieber ist meldeplichtig.
http://edoc.rki.de/oa/articles/reCiWOPzE5Ew/PDF/262GU3Xr7Zgio.pdf

Diagnose zu Dengue-Fieber

Die Viren lassen sich mittels einer Blutprobe entweder indirekt über einen Antikörpertest nachweisen oder es können Erregerbestandteile im Blut festgestellt werden (Antigentest). Letzteres funktioniert am besten zwischen dem dritten und siebten Krankheitstag. Die Anamnese und das Beschwerdebild helfen zudem bei der Diagnosestellung (Dengue-Trias: Fieber, Ausschlag und Kopf-, Gelenk-, Glieder- oder Muskelschmerzen). Bei Tropenreisenden, die nach bis zu acht Tagen nach Rückkehr grippeähnliche Beschwerden entwickeln, muss neben Malaria auch immer an ein Dengue-Fieber gedacht werden.

Symptome

Typisch – gerade zu Beginn der Erkrankung – ist der grippeähnliche Verlauf mit meist sehr starken Beschwerden:
Nach etwa zwei bis vier Tagen folgt eine fieberfreie Zeit (ein Tag!) mit relativem Wohlsein; danach steigt die Temperatur noch einmal rasch an. Der feinfleckige Hautausschlag breitet sich meist über Arme und Beine aus und spart das Gesicht häufig aus. In dieser zweiten Phase ist die Erkrankung leicht mit anderen hämorrhagischen Fiebern wie Ebola oder auch dem Lassa-, Gelb- und Rückfallfieber zu verwechseln. Nach etwa zwei Wochen kann das Dengue-Fieber völlig ausgeheilt sein; Symptome können aber auch über viele Wochen bestehen bleiben.

Es gibt noch zwei weitere Verlaufsformen des Dengue- Fiebers
  • milde atypische Form: Sie gleicht der klassischen Infektion sehr, aber meist sind die Symptome milder und die Symptomdauer kürzer.
  • Dengue-hämorrhagisches Fieber (DHF)/Dengue-Schock-Syndrom: Nach zwei bis vier Tagen (zweiter Schub) treten neben erneutem hohen Fieber Blutungen der inneren Organe auf. Dabei kann es zu Bluterbrechen oder auch blutigen Durchfällen kommen. Bei ausgeprägten Blutungen droht ein Schock-Syndrom, das oft tödlich endet. Diese schwere Verlaufsform ist sehr selten und kommt eher bei Kindern bis 15 Jahren vor oder im Rahmen einer Zweitinfektion mit einem anderen Dengue-Virus-Typ.

Behandlung zu Dengue-Fieber

Eine geeignete Therapie gegen das Dengue-Fieber gibt es bislang nicht, ein Impfstoff ist auch noch nicht vorhanden. Die Behandlung beschränkt sich somit auf die Symptome. Betroffene müssen unbedingt absolute Bettruhe einhalten. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden. Das ist vor allem bei der schweren Form, dem Dengue-hämorrhagischen Fieber (DHF) von großer Wichtigkeit. ASS (Acetylsalicylsäure) darf gegen Gliederschmerzen und Fieber nicht eingenommen werden, weil es blutungsfördernd wirkt, was sich auf den Verlauf einer Erkrankungsform mit Blutung negativ auswirkt. In jedem Fall ist bei einem Dengue-hämorrhagischen Fieber eine intensivmedizinische Betreuung nötig. Leichte Formen können auch ambulant versorgt werden.

Prognose

In der Regel verläuft das Dengue-Fieber komplikationslos und heilt nach zwei Wochen problemlos aus. Auch die schwere Form wird in über 70 % der Fälle gut überstanden. Sollten Komplikationen wie Schock und Organversagen im Rahmen eines Dengue-hämorrhagischen-Fiebers auftreten, ist die Prognose ungleich schlechter. Besonders Kinder bis zu einem Jahr sind besonders gefährdet.

Selbsthilfe zu Dengue-Fieber

Die beste Möglichkeit, eine Infektion zu vermeiden, besteht in ausreichendem Mückenschutz. Dazu können Moskitonetze und Mückenspray verwendet werden (Vorsicht: Natürliche Sprays sind meist unwirksam!). Außerdem sollte Kleidung lange Ärmel und Hosenbeine haben, wobei Moskitos auch durch den Stoff hindurchstechen können. Deshalb sind Fenstergitter und Moskitonetze über dem Schlafbereich effektiver.
Falls vorhanden, kann die Klimaanlage helfen, denn die Mücken meiden meist kühle Räume. Zelte müssen mit Insektiziden imprägniert werden. Die Moskitoart Aedes aegypti ist vorwiegend in den frühen Morgen- und späten Abendstunden zur Dämmerung aktiv. Bei Fieber und grippeähnlichen Symptomen nach einem Tropenaufenthalt ist ein Arztbesuch immer empfehlenswert.

Daten/Fakten zu Dengue-Fieber

Die Zahl der Erkrankungen weltweit wird durch die Weltgesundheitsorganisation, WHO, auf über 50 Millionen pro Jahr geschätzt. In mehreren hunderttausend Fällen kommt es zum schweren Dengue-hämorrhagischen-Fieber (DHF) oder sogar zum Dengue-Schock-Syndrom. Die Sterblichkeitsrate liegt für die schwere Verlaufsform zwischen sechs und dreißig Prozent.
Meist entwickelt sich die lebensgefährliche Form bei Kindern unter fünfzehn Jahren. Kinder mit einem Jahr sind am meisten gefährdet. Zudem kommt es zum DHF bei Zweitinfektion mit einem anderen Dengue-Virus-Subtyp. Nach einer durchlaufenen Infektion ist der Immunschutz gegen alle vier Subtypen nur kurzzeitig. Ein lebenslanger Schutz besteht nur gegen den einen Subtyp, der für die Ersterkrankung verantwortlich ist. Das heißt, rein theoretisch ist es möglich, viermal an Dengue-Fieber zu erkranken. Bei Epidemien ist es nicht untypisch, dass alle Subtypen parallel vorkommen.

Links zu Dengue-Fieber

Bei Interesse oder Wunsch nach weiteren Informationen über Tropenkrankheiten kann die Web-Seite des Robert-Koch-Institutes (RKI) helfen. Dort gibt es Informationen zu den einzelnen Krankheiten und deren Verbreitung nach aktuellem Stand. Als pdf-Datei gibt es auf der RKI-Seite auch einen Steckbrief über seltene nach Deutschland importierte Infektionskrankheiten.

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030 - 187 54-0
Fax: 030 - 187 54-23 28
http://www.rki.de

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) e. V.
Info Service
Postfach 40 04 66
80704 München
Tel: 089 - 218 038 30
Fax: 089 - 336 038
E-Mail: dtg@lrz.uni-muenchen.de
http://www.dtg.org
Länderinformationen: http://www.dtg.org/laender

Auswärtiges Amt
Länder- und Reiseinformationen
Werderscher Markt 1
11013 Berlin
Tel: 030 - 500 00
Fax: 030 - 500 034 02
http://www.auswaertiges-amt.de

Weltgesundheitsorganisation (WHO)
http://www.who.int

http://www.fit-for-travel.de

http://www.crm.de

http://www.muecken.org

Quellenangabe für Zitate

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