Chlamydien-Infektion

Wissen zu Chlamydien-Infektion

Die Chlamydien-Infektion ist eine bakterielle Infektionskrankheit.

Es gibt mehrere Unterarten, die unterschiedliche Krankheiten auslösen können:
  • Von größter Bedeutung ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das eine Geschlechtskrankheit und eine Infektion des Auges verursacht.
  • Chlamydia psittaci ist Auslöser der Papageienkrankheit, die auch auf den Menschen übertragbar ist, aber selten vorkommt.
  • Chlamydia pneumoniae ist weltweit verbreitet und führt zu Entzündungen der Bronchien und der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). In einigen Fällen ist diese Chlamydien-Unterart Verursacher einer atypischen Lungenentzündung.
  • Eine ganz seltene Chlamydien-Infektion ist das Lymphgranuloma venereum (mit Geschwüren im Genitalbereich, am After oder der Leistengegend), die durch eine andere bestimmte Chlamydienart verursacht wird und ebenfalls zu den Geschlechtskrankheiten gehört.
Chlamydia trachomatis wird vor allem bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen oder durch Schmierinfektionen. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen) beträgt etwa drei Wochen. Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern sind besonders gefährdet. Zu Infektionen des Auges mit Binde- und Hornhautentzündungen (sogenanntes Trachom) kommt es durch direkten Kontakt mit Tränenflüssigkeiten des Auges von Erkrankten – zum Beispiel über Hände oder gemeinsam benutzte Handtücher. In Entwicklungsländern ist diese Chlamydien-Infektion die häufigste Ursache für eine vermeidbare Erblindung.

Diagnose zu Chlamydien-Infektion

Nach Abfragen der genauen Symptome werden Urin und bei Frauen auch das Sekret vom Gebärmutterhals nach der DNA von Chlamydien untersucht. Tropenaufenthalte müssen dem Arzt unbedingt mitgeteilt werden. Zusätzlich kann ein Bluttest auf spezifische Antikörper (Abwehrstoffe) gemacht werden – ein positiver Test lässt jedoch nicht zwischen einer akuten und einer bereits abgelaufenen Infektion unterscheiden. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Herstellung einer Zellkultur – dazu werden Abstriche von Harnröhre und Gebärmutterhals entnommen, danach wird die Kultur mit den Zellen aus dem Abstrich beimpft und abgewartet, ob Chlamydien auf dem Nährboden wachsen. Da eine Chlamydien-Infektion zu ähnlichen Beschwerden wie bei einem Tripper (Gonorrhoe) führt, aber anders behandelt werden muss, ist eine genaue Diagnose sehr wichtig.

Symptome

Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis verursacht in der Regel kaum oder sogar gar keine Beschwerden – zumindest zu Beginn der Krankheit. Das führt oftmals zu vielen weiteren Ansteckungen durch Geschlechtsverkehr.

Folgende Beschwerden können bei der Frau auftreten

  • Juckreiz in und an der Scheide
  • Brennen und Jucken beim Wasserlassen, sofern die Harnröhre entzündet ist
  • Ausfluss, manchmal eitrig
  • bei Ausbreitung über den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle Bauchschmerzen, gegebenenfalls Fieber, Gebärmutterentzündung und Adnexitis möglich

Folgende Beschwerden können beim Mann auftreten:

  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Wasserlassen erschwert, jedoch vermehrter Harndrang
  • Ausfluss, manchmal eitrig
Schmerzen und Ausfluss am After können bei beiden Geschlechtern zusätzlich auftreten. In seltenen Fällen kommt es zur Arthritis (Gelenkentzündung).

Trachom

Bei einer Entzündung der Bindehäute treten folgende Symptome auf:
  • Lichtscheue
  • Druck- oder Fremdgefühl im Auge
  • vermehrter Tränenfluss
Wenn die Chlamydien-Infektion am Auge nicht frühzeitig behandelt wird, kann sie sich auf die Hornhaut ausbreiten. Dies kann zu einer erheblichen Sehminderung und sogar zur Blindheit führen.

Behandlung zu Chlamydien-Infektion

Falls möglich, sollten beide Partner behandelt werden, um immer wiederkehrende Ansteckungen zwischen den beiden Geschlechtspartnern zu verhindern. Die Therapie erfolgt mit einem Antibiotikum über mindestens eine Woche, damit die Chlamydien erfolgreich bekämpft werden. Auf Geschlechtsverkehr sollte während der antibiotischen Therapie und so lange, bis beide Geschlechtspartner behandelt sind, unbedingt verzichtet werden.

Prognose

Bei frühzeitiger Behandlung ist die Prognose der Chlamydien-Infektion sehr gut. Problematisch ist jedoch, dass viele Infektionen unbemerkt bleiben. Das trifft vor allem für Frauen zu – so kann es immer wieder zu weiteren Ansteckungen kommen.

Komplikationen:

Bei der Frau:

  • Gebärmutterentzündung
  • Adnexitis mit folgender Unfruchtbarkeit in einigen Fällen oder mit erhöhtem Risiko für eine Eileiterschwangerschaft
  • Bei Infektion während der Schwangerschaft erhöht sich das Fehlgeburtenrisiko erheblich

Beim Mann:

  • Nebenhodenentzündung (Epididymitis) – in seltenen Fällen mit folgender Unfruchtbarkeit
  • Prostataentzündung
Eine seltene Komplikation ist das sogenannte Reiter-Syndrom. Dabei treten typischerweise Harnröhrenentzündung, Gelenkentzündung und Bindehautentzündung gemeinsam auf. Das Reiter-Syndrom kann auch im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion entstehen.

Selbsthilfe zu Chlamydien-Infektion

Der beste Schutz vor einer Chlamydien-Infektion besteht wie bei allen Geschlechtskrankheiten in ausreichender Sexualhygiene und Monogamie, bei wechselnden Geschlechtspartnern vor allem in geschütztem Geschlechtsverkehr mit Kondomen! Auch bei leichteren Beschwerden wie ungewöhnlich starkem Ausfluss oder leichtem Ziehen beim Wasserlassen kann durchaus der Hausarzt, der Frauenarzt oder der Urologe aufgesucht werden. Das ist vor allem für Menschen empfehlenswert, die häufig wechselnde Geschlechtspartner haben.
Auch bei fehlenden Beschwerden sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen empfehlenswert. Bei vorliegender Chlamydien-Infektion sollte daran gedacht werden, dass der Partner oder die Partnerin mitbehandelt wird. In tropischen Ländern sollte zusätzlich auf besondere Toilettenhygiene geachtet und auf gemeinsame Nutzung eines Handtuches verzichtet werden.

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