Chinesischer Leberegel

Wissen zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Der Chinesische Leberegel (Clonorchiasis) gehört zu den Saugwürmern und kommt vor allem in Süd- und Ostasien vor, verwandte Arten sind jedoch auf ganz Asien und auch Osteuropa verteilt. Die Chinesischen Leberegel sind Parasiten in fischfressenden Säugetieren wie Hunden und Katzen. Sie können auch Menschen infizieren.
Die Larven des Leberegels reifen in Süßwasserschnecken heran und werden als Zerkarien ins Wasser freigesetzt. Diese Entwicklungsform nistet sich in Süßwasserfischen an und reift zu Metazerkarien. Durch Verzehr von rohem oder ungenügend garem Fisch gelangen die Metazerkarien in den Darm. Dort treten wieder Larven hervor, die in die Gallenwege einwandern und schlussendlich zu ein bis zwei Zentimetern großen Würmern heranwachsen. Die Eier dieser Würmer werden über den Stuhl ausgeschieden. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausreifen der Würmer) beträgt in der Regel mehr als vier Wochen.

Diagnose zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Für den sicheren Nachweis einer Infektion mit dem Chinesischen Leberegel müssen die Eier im Stuhl oder im Duodenalsekret (Sekret des Zwölffingerdarms) nachgewiesen werden.

Symptome

Viele Infektionen verlaufen vollkommen unbemerkt, die Eier werden dennoch über den Stuhl ausgeschieden.

Bei einem Befall von über 100 Würmern fallen meist erst folgende Beschwerden auf:
Durch die beständige Reizung der Gallenwege kommt es zu Gallenwegsentzündungen mit Veränderungen der Gewebestruktur und Gallenabflussstörungen, was sich durch stärker werdende Symptome, zusätzliche Schmerzen und einen Ikterus (Gelbsucht) äußert.

Behandlung zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Zusätzlich zur symptomatischen Behandlung mit Schmerzmitteln, krampflösenden Mitteln bei Gallenkoliken und Flüssigkeitszufuhr wird ein Wurmgift ("Praziquantel") eingesetzt.

Prognose

Durch die Reizung der Gallenwegsschleimhäute können sich Wucherungen bilden, die die Gallengänge verlegen können, sodass es zur sogenannten Cholestase (Stau von Gallenflüssigkeit) kommen kann. Außerdem ist es möglich, dass sich Gallensteine bilden. In schlimmeren Fällen entzündet sich die Gallenblase (Cholezystitis) oder sogar die Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) – bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose jedoch gut.

Selbsthilfe zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Die beste Vorbeugung besteht in komplettem Verzicht auf rohen Fisch. Süßwasserfische müssen immer durchgekocht werden, mindestens mit über 55 Grad Celsius, nur so sterben die Wurmlarven ganz ab.

Daten/Fakten zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit circa 20 bis 30 Millionen Menschen mit der Saugwurmart infiziert. Es gibt medizinische Hinweise darauf, dass eine Infektion mit dem Chinesischen Leberegel die Entstehung bösartiger Tumore in den Gallenwegen (Gallengangskarzinom) begünstigen kann.

Links zu Chinesischer Leber-Egel (Clonorchiasis)

Bei Interesse oder Wunsch nach weiteren Informationen über Tropenkrankheiten kann die Web-Seite des Robert-Koch-Institutes (RKI) helfen. Dort gibt es weiterführende Informationen zu den einzelnen Krankheiten und deren Verbreitung nach aktuellem Stand.

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel: 030 - 187 540
Fax: 030 - 187 542 328
http://www.rki.de
Unter folgendem Link sind Informationen des Robert-Koch-Instituts über seltene und importierte Infektionskrankheiten zu finden und herunterzuladen.

Quellenangabe für Zitate

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