Bronchitis (chronisch)

Wissen zu Bronchitis - chronisch

Die chronische Bronchitis ist die am häufigsten vorkommende chronische Lungenerkrankung in entwickelten Ländern. Laut Definition handelt es sich um eine chronische Bronchitis, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mindestens in drei Monaten pro Jahr Husten und Auswurf bestand. Zehn bis fünfzehn Prozent der deutschen Bevölkerung sind betroffen, dabei etwa dreimal so viele Männer wie Frauen. Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko einer chronischen Bronchitis.
Am häufigsten führen Schadstoffe zu einer chronischen Entzündung der Bronchialschleimhaut. Die Schleimhaut schwillt an und produziert ein Sekret. Häufig verkrampfen sich zusätzlich die Muskeln der Bronchien, sodass die Atmung nur gegen einen erhöhten Widerstand möglich ist. Man spricht von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung ("Chronic Obstructive Pulmonal Disease", COPD), die in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt wird. Mögliche Folgen der chronischen Bronchitis sind darüber hinaus ein Lungenemphysem und eine Schädigung des rechten Herzens (Rechtsherzinsuffizienz).
Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen überbläht und die Oberfläche der Lunge, die dem Luftaustausch dient, verkleinert sich. Bei der Rechtsherzinsuffizienz ist das rechte Herz durch das andauernde Arbeiten gegen einen erhöhten Widerstand geschwächt und kann seiner Aufgabe, das Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen, nicht mehr in ausreichendem Maße nachkommen.

Ursachen

Hauptursache der chronischen Bronchitis ist das Rauchen. 90 Prozent der Fälle von chronischer Bronchitis sind diesem auslösenden Faktor zuzuschreiben. Aber auch Luftverschmutzung, Reizgase oder Stäube, nicht ausreichend verheilte Atemwegsinfekte und angeborene Krankheiten können hier zugrunde liegen.

Diagnose zu Bronchitis - chronisch

Einen wichtigen Hinweis auf die Erkrankung liefern die Symptome und die Befragung des Betroffenen:
  • Der Behandler fragt nach den Rauchgewohnheiten und ermittelt Dauer und Menge des Zigarettenkonsums.
  • Bei der körperlichen Untersuchung mit dem Abhören von Lunge und Herz und Beklopfen des Brustkorbs können möglicherweise Atemgeräusche gehört werden.
  • Eine Lungenfunktionsuntersuchung lässt Aussagen über die Leistungsfähigkeit der Lunge zu.
  • Eine Röntgenuntersuchung kann Auskunft über eine mögliche Krebserkrankung oder andere Ursachen der Bronchitis geben.
  • Weitergehende Untersuchungen wie Computertomografie oder eine Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) können nötig sein.
  • Darüber hinaus kann eine Untersuchung des Herzens sinnvoll sein. Elektrokardiografie (EKG) und Herzultraschalluntersuchung (Sonografie) zeigen, ob das Herz beeinträchtigt ist.

Symptome

Die chronische Entzündung der Bronchien führt zu Husten mit Auswurf. Der Auswurf besteht aus zähem Schleim. Dieser lässt sich zunehmend schwer abhusten. Am Morgen ist der Husten besonders ausgeprägt, da sich über Nacht Schleim gebildet hat, der nicht abgehustet wurde. Möglicherweise nehmen Betroffene selbst eine Kurzatmigkeit oder Atemgeräusche wahr, was für eine fortgeschrittene Erkrankung spricht. Die andauernd bestehende Entzündung schädigt die Bronchien dauerhaft, sodass es zu einer zunehmenden Einschränkung der Leistung kommt.

Behandlung zu Bronchitis - chronisch

Da in 90 Prozent der Fälle von chronischer Bronchitis das Rauchen die Ursache ist, ist ein sofortiger Rauchstopp die wichtigste Behandlungsmaßnahme. Auch Passivrauchen ist schädlich. Sind Luftschadstoffe verantwortlich, dürfen sich Betroffene diesen nicht mehr aussetzen. Denn die chronische Bronchitis ist im Anfangsstadium heilbar, vorausgesetzt, die Ursache der Entzündung lässt sich beseitigen.

Darüber hinaus können Medikamente nötig sein:
  • Schleimlösende Medikamente erleichtern das Abhusten
  • Antibiotika bei zugrunde liegenden Infekten der Atemwege
Bei einer Verengung der Atemwege und fortbestehender Entzündung helfen Bronchien erweiternde Medikamente und entzündungshemmendes Kortison. In schweren Fällen fortgeschrittener Erkrankungen kann eine Sauerstoffbehandlung den Sauerstoffgehalt im Blut verbessern.

Prognose

Die chronische Bronchitis ist heilbar, solange es zu keiner anhaltenden Schädigung der Bronchien gekommen ist. Dafür muss aber die Ursache der Entzündung komplett beseitigt werden. Ist das nicht möglich, entstehen chronische Lungenerkrankungen wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenemphysem sowie chronische Herzerkrankungen (Rechtsherzinsuffizienz). Im Spätstadium dieser Erkrankungen ist ein unabhängiges Leben nicht mehr möglich, da die Leistungsfähigkeit stark herabgesetzt ist.

Selbsthilfe zu Bronchitis - chronisch

Der chronischen Bronchitis lässt sich meist vorbeugen. Dafür ist es wichtig, Luftschadstoffe jeder Art zu vermeiden. Dies gilt für den häuslichen Bereich (Rauchen!) ebenso wie für den Arbeitsbereich. Arbeitsschutzbestimmungen regeln den Schutz vor Schadstoffen am Arbeitsplatz. Darüber hinaus ist eine gesunde Lebensweise wichtig.
Eine sinnvolle Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung, Bewegung und Sport sind selbst bei fortgeschritteneren Lungenerkrankungen bedeutsam. Lungenkranken Menschen ist eine jährliche Grippeimpfung zu empfehlen, möglicherweise auch eine Impfung gegen Pneumokokken.

Daten/Fakten zu Bronchitis - chronisch

Ungefähr zwanzig Prozent der Männer haben eine chronische Bronchitis. Wirklich verlässliche Zahlen existieren aber nicht. Denn viele Betroffene gehen erst spät zum Arzt und messen den Symptomen Husten und Auswurf eine geringe Bedeutung zu. Deshalb kommt es häufig erst in fortgeschrittenen Stadien von Lungenerkrankungen zur Diagnose. Schätzungen zufolge leidet jeder zweite Raucher über vierzig Jahren an einer chronischen Bronchitis. Eine Folge der chronischen Bronchitis, die chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD), soll hierzulande bald die dritthäufigste Todesursache sein.

Links zu Bronchitis - chronisch

Bundesverband der Pneumologen
c/o med info GmbH
Hainenbachtraße 25
89522 Heidenheim an der Brenz
http://www.lungenaerzte-im-netz.de/Bronchitis akut

Quellenangabe für Zitate

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