Lupenbrille

Methode zu Lupenbrille

Die Lupenbrille: Leistungsstark und dezent

Eine Lupenbrille ist eine Lesebrille mit sehr starken Plusgläsern zwischen 6 und 60 Dioptrien. Damit sind Vergrößerungen auf das 1,5-fache bis hin zum 15-fachen möglich.
Dreifachvergrößerungen können noch mit beiden Augen problemlos bewältigt werden. Alles, was darüber hinaus geht, lässt sich nur noch mit einem Auge erfassen. Im Normalfall wird das bessere Auge zum Lesen genutzt, das andere bekommt ein Ausgleichsglas oder ein Mattglas.
Lupenbrillen erleichtern das Lesen von Kleingedrucktem, etwa auf Verpackungen oder Bedienungsanleitungen. Auch für längeres Lesen sind sie sehr gut geeignet. Denn sie verfügen über einen sehr großen Sehbereich.
Die Übersicht beim Lesen ist damit besser als mit jeder anderen optisch vergrößernden Sehhilfe. Das macht es leichter, den Zeilenanfang zu finden und einen Text fließend zu lesen.

Grundsätzlich gilt: Je stärker die Vergrößerung, desto geringer wird der Lese- oder Arbeitsabstand.

Bei geringen Vergrößerungen bis 2,5-fach ist es auch möglich, unter einer Lesebrille zu schreiben. Da ihr Träger beide Hände frei hat, kann sie auch beim Basteln oder bei handwerklichen Tätigkeiten getragen werden. Lupenbrillen sind zudem sehr leicht und lassen sich problemlos überallhin mitnehmen, etwa zum Einkauf oder ins Restaurant. Da die Korrektion direkt in die Gläser integriert und kein zusätzlicher Aufsatz nötig ist, sieht man dem Träger einer Lupenbrille seine Sehbehinderung nicht schon von Weitem an. Gewöhnungsbedürftig ist unter Umständen die kurze Leseentfernung. So muss das Geschriebene je nach Dioptrienzahl bis zu 5 cm dicht vor die Augen gehalten werden, um es problemlos lesen zu können. Diesen kurzen Sehabstand auch über längere Zeit einzuhalten, fällt manchen Sehbehinderten schwer. Bei der Anpassung übt der spezialisierte Augenoptiker bei Bedarf gezielt das Einhalten der Lesedistanz. Zudem sollten Träger von Lupenbrillen stets auf eine ausreichende Beleuchtung achten.

Merkmale einer guten Lupenbrille

  • Keine oder kaum Abbildungsfehler im Randbereich
  • Keine oder kaum farbliche Veränderungen im Randbereich
  • Geringes Gewicht
  • Eine Hartschicht macht Kunststoffgläser unempfindlicher gegen Kratzer.

Für noch stärkere Vergrößerung: Fernrohrlupenbrillen

Um weiter entfernte Dinge erkennen zu können, eignen sich Fernrohrbrillen. Sie bestehen aus zwei Fernrohren, die auf die Brillengläser montiert werden. Wenn vor die Fernrohre zusätzliche Lupen eingebaut werden, entsteht eine Fernrohrlupenbrille, die eine Vergrößerung bis 20-fach für die Nähe ermöglicht. Fernrohrlupenbrillen werden häufig von Ärzten bei chirurgischen Eingriffen verwendet, aber auch von Uhrmachern oder Goldschmieden.

Alternativen zu Lupenbrille

Einstärken- oder Mehrstärkengläser

Eine Lupenbrille kann mit Einstärken- oder Mehrstärkengläsern ausgestattet werden. Die Einstärkenvariante dient meist dem Lesen aus kurzer Distanz. Bei der Mehrstärkenausführung enthält das Fernteil meist die normale Korrektion für das Weitsehen, das Nahteil die entsprechende Vergrößerung fürs Lesen. Es gibt aber auch Mehrstärkenlupengläser, die zwei verschiedene Vergrößerungsbereiche haben.

Einäugige oder beidäugige Versorgung

Bei der Anpassung wird mit Hilfe des spezialisierten Augenoptikers getestet, ob ein Vergrößerungsglas für nur ein Auge oder eine beidäugige Versorgung sinnvoll ist. Für die beidäugige Verwendung gibt es vorgefertigte Brillen mit bis zu 3-facher Vergrößerung. Für höhere Astigmatismen (Hornhautverkrümmungen) oder unterschiedliche Brillenglasstärken muss die Brille individuell nach Bedarf angefertigt werden.

Kosten zu Lupenbrille

Die Kosten für eine Lupenbrille können von den Gesetzlichen Krankenkassen ganz oder teilweise übernommen werden, wenn eine entsprechende Verordnung vom Augenarzt vorliegt. Bitte im einzelnen Fall nachfragen.

Daten/Fakten zu Lupenbrille

Vergrößerung und Leseabstand leicht errechnen

Die Vergrößerung einer Lupenbrille lässt sich ganz leicht ermitteln, indem die Dioptrienzahl durch vier geteilt wird. Bei einer Korrektion von acht Dioptrien ergibt sich beispielsweise eine 2-fache Vergrößerung. Für eine Vergrößerung auf das 10-fache ist ein Glas von 40 Dioptrien notwendig.
Auch der Leseabstand lässt sich leicht berechnen. Er ergibt sich aus dem Kehrwert der Dioptrienzahl. Bei acht Dioptrien muss das Buch also im Abstand von 1/8 Meter gehalten werden, das entspricht 12,5 cm. Bei 40 Dioptrien sind es entsprechend nur noch 2,5 cm.

Links zu Lupenbrille

AMD Netz NRW e.V. - Hilfe bei Makuladegeneration
http://amd-netz.de/core/home.

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